Klinische, hormonale, histologische und chromosomale Untersuchungen beim Klinefelter-Syndrom*

Autor: W. Bartsch, J. Grabski, I. Wernicke, E. Passarge, C. Schirren, K.R. Held, H. Pusch
Rok vydání: 2009
Předmět:
Zdroj: Andrologia. 11:182-196
ISSN: 1439-0272
0303-4569
DOI: 10.1111/j.1439-0272.1979.tb02185.x
Popis: Zusammenfassung In einer klinischen Studie wurden 101 Patienten mit Klinefelter-Syndrom erfast. Dabei wurde der Schwerpunkt der Untersuchungen auf klinische, hormonelle und histometrische Aspekte gelegt. Die dabei gewonnenen Resultate wurden einer Vergleichsgruppe mit Verschlusazoospermie gegenubergestellt. Bei der statistischen Auswertung ergaben sich signifikante Unterschiede bei der Korperlange, dem Ejakulatvolumen, der Hodengrose und der Gonadotropinkonzentration im Serum. Histometrisch waren die Werte fur Tubulusdurchmesser und Tubuluswanddicke signifikant unterschiedlich. Die verschiedenen Grade der Leydigzellvermehrung beim Kl. Sy. wurden beschrieben als vermehrt, excessiv vermehrt und adenomartig. Das Geschlechtschromatin war bei 62 von 64 mittels Chromosomenanalyse gesicherter Kl. Sy. positiv. Die Chromosomenanalyse ergab bei insgesamt 64 Fallen 59 mal den Karyotyp 47, XXY, 4 mal ein Mosaik vom Typ 46, XY/47, XXY, und 1 mal ein Mosaik vom Typ 46, XX/46, XY/47, XXY. In der Diskussion wurde verdeutlicht, das das Kl. Sy. keine typische, sondern eine auserst variable Symptomatik besitzt. Der Stellenwert der Chromatinbestimmung aus dem Mundschleimhautabstrich einschlieslich moglicher Fehlerquellen wurde dargestellt. Die Frage der Fertilitat bei Klinefelter-Patienten wird an Hand der Tatsache diskutiert, das sich in unserem Patientengut zwei Falle mit vollstandiger Spermatogenese, jedoch trotzdem bestehender Azoospermie im Ejakulat befanden. Die Pathogenese der charakteristischen histologischen Veranderungen im Hoden beim Kl. Sy. bleibt weiterhin offen. Die Mechanismen, die zur auffalligen Vermehrung der Leydigzellen fuhren, werden besprochen.
Databáze: OpenAIRE