For the sake of entertainment

Autor: Wührer, Claudia
Jazyk: angličtina
Rok vydání: 2012
DOI: 10.25365/thesis.22340
Popis: Auf der Suche nach einer neuen, post-kolonialen Identität und nationalstaatlichen Geschichtsschreibung, hat sich ab dem Zeitpunkt der Unabhängkeit Irlands ein Diskurs entwickelt, welcher keinen Platz ließ für Diversität und die Einbindung einer indigenen Minderheit, die sich aufgrund ihrer Lebensweise von der Mehrheitsbevölkerung unterscheidet und bis heute am Rand der Gesellschaft angesiedelt ist. Während es im Zuge der Entkolonialisierung und der angestrebten Wiederbelebung des Irischen – vor allem in der Literatur – romantische Attribute waren, die den Travellers zugeschrieben wurden, sahen die Machthaber eine Gefahr in einer „unzeitgemäßen” Lebensweise. Diese wurde als inkompatibel mit dem Vorhaben der wirtschaftlichen und sozialen Modernisierung des Landes betrachtet. Welche essentialistischen Zuschreibungen das kollektive Bewusstsein der Mehrheitsbevölkerung geprägt haben und wie diese durch Literatur und Medien aufrechterhalten und einer breiten Öffentlichkeit vermittelt wurden und werden, wird im ersten Teil dieser Arbeit beleuchtet. Eine kritische visuelle Analyse der Dokumentarfilmreihe Big Fat Gypsy Weddings soll Aufschluss darüber geben, ob und inwieweit der öffentliche Diskurs über die kulturell „Anderen” in Irland und England in der Serie materialisiert wird. Dabei wird einerseits hinterfragt, inwiefern die Produzenten ihrem Wahrheits- und Objektivitätsanspruch gerecht werden. Andererseits, und in Anbetracht des enormen Erfolges der Serie, soll unter Einbezug der Kritik der Gegner – die sich einer weiteren Fehlrepräsentation ausgesetzt sehen – ein Blick darauf geworfen werden, welche Implikationen und Konsequenzen die Vermittlung von falschen oder simplifizierenden Informationen sowie stereotypisierende Darstellungen haben können.
The present paper has three strands. The first is concerned with the anti-Traveller discourse in Ireland and the question of how an indigenous ethnic minority – still at the margins of Irish society – became the cultural 'Other' in the course of a post-colonial nation's quest for a new self-identity. Distinctive cultural elements, i.e. a different way of life brought about images of Irish Travellers ranging from romantic symbols of a more traditional Ireland through to a morally suspect group and a countercultural threat. Based on scholarly approaches concerned with representations of Irish Travellers, the question of whether and how these portrayals contribute to and sustain the discourse of 'Otherness' is addressed. In a second step and through a critical visual analysis and the textual reading of the observational documentary series Big Fat Gypsy Weddings it is examined how the public discourse regarding Travellers is materialised in a show which is broadcasted by a popular channel and therefore reaches an audience numbered in millions. In doing so, the focus is on the programme structure and the overall design, thereby especially considering the way of how information is conveyed to a wider public and how Irish Travellers are depicted. The third strand of this paper takes into account voices of dissent from both Irish Travellers and Romani people who see themselves to be subjected to misrepresentation and who are apprehensive of the potential reputation and consequences the series, in no small part due to its popularity, may cause.
Databáze: OpenAIRE