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Sowohl die Grundsicherung als auch das vorrangig in Anspruch zu nehmende Wohngeld zielen auf die soziale Absicherung des Wohnens. Allerdings gehen beide Transfersysteme mit unterschiedlichen administrativen Zuständigkeiten, divergierenden Zielgruppenabgrenzungen und voneinander abweichenden Verfahren der Leistungsberechnung und -gewährung einher. Für die Betroffenen äußern sich diese Unterschiede u. a. in unterschiedlichen Anreizsystemen in Bezug auf die Wohnungswahl, aber auch darin, dass beide Systeme unterschiedlich stark in die persönliche Lebensführung und -gestaltung eingreifen. Problematisch werden diese Policy-Inkohärenzen insbesondere dann, wenn Wechsel zwischen den Systemen allein durch die unterschiedlichen Fortschreibungsregularien verursacht werden, mittels derer die Grundsicherung und das Wohngeld auf allgemeine Preis- und Mietensteigerungen reagieren. Der Beitrag deckt diese Inkohärenzen und deren Folgen für Betroffene auf, unterbreitet Vorschläge zur Reduzierung derartiger Systemwechsel und bewertet vor diesem Hintergrund die jüngst beschlossene Dynamisierung des Wohngelds. |