Basisdiagnose, klinisches Spektrum von Plasmazellerkrankungen und Risikostratifizierung

Autor: F. Gaiser, Monika Engelhardt, Ralph Wäsch, Martina Kleber, Johannes M. Waldschmidt
Rok vydání: 2014
Předmět:
Zdroj: Der Onkologe. 20:217-228
ISSN: 1433-0415
0947-8965
Popis: Das multiple Myelom (MM) gehort zu den hamatologischen Neoplasien mit Expansion klonaler Plasmazellen (PZ) und wird als B-Zell-Lymphom klassifiziert. Darstellung der aktuellen Erkenntnisse zur MM-Basisdiagnose, des klinischen Spektrums von Plasmazellerkrankungen und deren Risikostratifizierung. Aktuelle Literaturrecherche internationaler Studien- bzw. Ubersichtsartikel. Die monoklonale Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS) ist eine Prakanzerose des MM und typischerweise in der Serumeiweiselektrophorese (SPEP) zu detektieren. Der „Peak“ in der SPEP erklart sich aus der Bildung uberschussiger intakter Immunglobulin(Ig)-Molekule ohne erkennbare Antigenspezifitat. Moglich ist auch die alleinige Bildung von Ig-Leichtketten, welche nicht mittels SPEP detektiert werden. Die Symptome des MM sind vielfaltig und haufig uncharakteristisch. Sie manifestieren sich durch eine Beeintrachtigung des blutbildenden Systems und Immunsystems, durch kocherne Schaden am Skelett mit Hyperkalzamie und einer moderat bis terminal eingeschrankten Nierenfunktion. Die Diagnostik umfasst die Quantifizierung des monoklonalen Proteins im Serum und Urin, die Untersuchung von Blutbild, Elektrolyten und Nierenfunktion, eine Bildgebung des Skelettsystems und die Knochenmarkpunktion. Molekulare Analysen genomischer und epigenetischer Veranderungen maligner PZ sollten zu weiteren therapeutischen Fortschritten beim MM fuhren, idealerweise im Sinn individualisierter Behandlungsstrategien.
Databáze: OpenAIRE