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In jungster Zeit ist eine neue Klasse von Pharmaka in den Blickpunkt klinischen Interesses geruckt, die nicht durch Blockade eines speziellen lonenkanals (Ca2+-Antagonisten, Na+-Antagonisten), sondern durch Stimulation eines solchen (K+-Agonisten) ihre Wirkung entfaltet [10, 11]. Die heterogene Gruppe der K+-Kanaloffner kann moglicherweise bei Bluthochdruck, Asthma, peripherer arterieller Verschluskrankheit sowie bei Herz- und Nervenerkrankungen sehr wirksam therapeutisch eingesetzt werden. Zentraler Ausgangspunkt ihrer physiologischen Wirkungsweise ist die Hyperpolarisation der glatten Muskelzellen, die uber ein Schliesen von T- oder L-Typ Ca2+-Kanalen zur Erschlaffung fuhrt, ohne — im klassischen Sinne — Beteiligung von zyklischem Adenosinmonophosphat (cAMP) oder zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP). Deshalb erhob sich die Frage, ob einige gesundheitsfordernde Eigenschaften, die dem Knoblauch (Allium sativum) zugeschrieben werden, z.B. die Senkung des Blutdruckes [3], die hemmende Wirkung auf die Entstehung einer Arteriosklerose [1] und, im Falle von Ajoen, auf die Lipoxygenaseaktivitat [2], mit einer Membranhyperpolarisation einhergehen, d.h. mit einem Anstieg der Offnungswahrscheinlichkeit von K+-Kanalen. Daher untersuchten wir den Einflus von wasrigem Knoblauchextrakt sowie von reinem Ajoen auf die elektromechanischen Eigenschaften arterieller Blutgefase. In niedriger Konzentration bewirken beide Agenzien eine signifikante Membranhyerpolarisation. Aufgrund der stationaren Aktivierungskurve bedeutet eine Hyperpolarisation um 2,6 mV eine 50 %ige Reduktion des Gefastonus. Diese enge elektromechanische Kopplung findet ihre Erklarung in der hohen Potentialempfindlichkeit der Ca2+-Kanale. |