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»Immenstaad ist keine gewöhnliche Landpfarrei.« Das weiß jeder Einheimische selbst, und es bedarf für diese Feststellung keineswegs des Freiburger Bistumsarchivars. Dass Immenstaad keine gewöhnliche Pfarrei ist wird beim Blick zurück von Anfang an offensichtlich: Welche Pfarrei kann schon von sich sagen, sie verdanke ihre Existenz einem Papst, der in der »offiziellen« Kirchengeschichte gar nicht vorkommt? Dass die Pfarrei Immenstaad im Jahr 2010 auf 600 Jahre ihres Bestehens zurückblicken kann, ist natürlich zunächst das Verdienst ihrer damaligen Bürger. Diese wollten einen eigenen Seelsorger im Ort haben und nicht mehr auf den bis dahin zuständigen Pfarrer im zweieinhalb Stunden entfernten Bermatingen angewiesen sein. Sie wandten sich also im Jahr 1410 an Papst Johannes XXIII. und baten ihn um Hilfe - die ihnen prompt gewährt wurde. Dieser Papst wurde übrigens wenige Jahre danach vom Konstanzer Konzil abgesetzt und später aus der Reihe der »gültigen« Päpste getilgt. Daher konnte es fünfeinhalb Jahrhunderte später, als der Name Johannes für Päpste wieder salonfähig geworden war, noch einmal einen dreiundzwanzigsten Johannes geben. Die Pfarrei Immenstaad aber existiert bis heute, und zwar genau ein Mal - dass Immenstaad von Uneingeweihten immer wieder mit Immenstadt verwechselt wird, ist ein anderes Thema. |