Hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU)

Autor: R. Ganzer
Rok vydání: 2017
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Zdroj: Der Radiologe. 57:659-664
ISSN: 1432-2102
0033-832X
DOI: 10.1007/s00117-017-0245-8
Popis: Hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU) wird seit Anfang der 90er Jahre als alternative Behandlungsform beim Prostatakarzinom eingesetzt. Ubersicht uber den aktuellen Stand und kritische Betrachtung der verschiedenen Indikationen des HIFU beim Prostatakarzinom. Review der aktuellen Literatur zu Indikationen, Nebenwirkungen, onkologischen Ergebnissen und Leitlinienempfehlungen. Das Prinzip basiert auf hochenergetischen Schallwellen, die durch Fokussierung zu einer Koagulationsnekrose fuhren. HIFU kann in unterschiedlichen Indikationen eingesetzt werden: beim Whole-gland-HIFU (Behandlung der kompletten Prostata) wird in der Primartherapie des lokal begrenzten Prostatakarzinoms eine Ablation des kompletten Prostatagewebes angestrebt. Es liegen mehrere Fallserien mit einem maximalen medianen Follow-up von 8,1 Jahren vor. Die Hauptnebenwirkung ist die Ausbildung einer Blasenhalssklerose. Eine weitere Indikation ist der Salvage-HIFU bei Patienten mit Lokalrezidiv nach primarer Strahlentherapie. Aufgrund des erhohten Risikos einer Inkontinenz sowie rektourethralen Fistelbildung muss die Indikation vorsichtig gestellt werden. Als innovative Feld gilt die fokale Therapie, bei welcher mithilfe des HIFU eine Teilbehandlung des tumortragenden Anteils der Prostata erfolgt. Durch technische Weiterentwicklungen ist eine Therapieplanung mit Fusion eines multiparametrischen Magnetresonanztomogramms (mpMRT) moglich. Aufgrund des experimentellen Charakters soll diese Therapieform in Studien erfolgen. Aufgrund fehlender prospektiv randomisierter Studien sowie limitierter Langzeitdaten wird der Whole-gland-HIFU in den Leitlinien europaischer Lander unterschiedlich bewertet. Die fokale Therapie gilt als experimentell und soll daher nur in Studien durchgefuhrt werden.
Databáze: OpenAIRE