Regionale Versorgung des malignen Pleuramesothelioms

Autor: H-S Hofmann, T Potzger, U. Speth, C Diez, Michael Ried, R Neu, M. Klinkhammer-Schalke
Rok vydání: 2013
Předmět:
Zdroj: Der Chirurg. 84:987-993
ISSN: 1433-0385
0009-4722
Popis: Das maligne Pleuramesotheliom (MPM) ist ein haufig asbestassoziierter hochmaligner Tumor der Pleura parietalis mit einem Inzidenzhohepunkt in den nachsten Jahren. Die chirurgischen Therapiemoglichkeiten sind aufgrund des meist fortgeschrittenen Tumorstadiums begrenzt. Retrospektiv wurden alle Patienten mit MPM, welche dem Tumorzentrum Regensburg im Zeitraum Januar 1998 bis August 2011gemeldet wurden, analysiert. Insgesamt wurden 118 Patienten (85 % mannlich, mittleres Alter: 67 Jahre) mit zytologisch bzw. histologisch gesichertem MPM erfasst. Die Inzidenz des MPM im Tumorzentrum Regensburg lag bei ca. 0,8 pro 100.000 Einwohner, wobei deutliche regionale Unterschiede aufgrund arbeitsbedingter Asbestexposition bestanden. Bei 65 % der Patienten konnte eine fruhere Asbestexposition anamnestisch nachgewiesen werden. Ein komplettes Staging wurde bei 81 Patienten (67 %) durchgefuhrt: Stadium I 9 %, Stadium II 22 %, Stadium III 23 % und Stadium IV 46 %. Bei 87 (74 %) Patienten wurde mindestens ein operativer Eingriff durchgefuhrt: diagnostische Thorakoskopie mit Biopsie (n = 37; 43 %), Tumordebulking bzw. Talkumpleurodese (n = 33; 38 %) und die potenziell kurative Resektion (n = 17; 19 %). Nach einem mittleren Follow-up von 20 Monaten lag die mediane Uberlebenszeit bei 14 Monaten (1-JUR[-Jahres-Uberlebensrate] 62 %; 3-JUR 15 %). Patienten nach kurativer Resektion hatten mit 18 Monaten ein signifikant besseres medianes Uberleben. Das MPM ist durch Schwerpunkte der industriellen Asbestexposition regional deutlich unterschiedlich verteilt. Das Screening und die Diagnostik sollten sich auf Standorte erhohter Inzidenz konzentrieren, um durch eine fruhzeitige Erkennung multimodale Therapiekonzepte zu ermoglichen.
Databáze: OpenAIRE