Untersuchungen zum Nachweis des Luteohormons (des spezifischen Hormons des Corpus luteum) in menschlichen Geweben und Körperflüssigkeiten

Autor: C. Clauberg, R. Ziecker, H. W. Thiel
Rok vydání: 1933
Předmět:
Zdroj: Archiv für Gynäkologie. 152:61-81
ISSN: 1432-0711
0003-9128
Popis: In menschlichem Placentargewebe, in dem auserstenfalls zu Beginn der Schwangerschaft, wahrend der Funktionsdauer des Corpus luteum, Luteohormon zu erwarten ware, lies sich dieses Hormon zu keiner Zeit der Graviditat nachweisen. Auch der flussige Inhalt von in Funktion befindlichen, selbst grosen Corpus luteum-Cysten enthalt in einer Menge bis zu 50 ccm kein Luteohormon. Zum mindesten nicht in der durch den Kaninchentest ausgedruckten Menge von 1 Kanincheneinheit. Ebenso konnte Luteohormon nicht nachgewiesen werden in dem Gewebe eines Granulosazelltumors. Selbst in 30 g extrahierter Substanz aus in Blute befindlichen menschlichen Corpora lutea war keine Kaninchen-einheit Luteohormon nachweisbar. Erst nach der Extraktion von 55 g dieses Gewebes konnten wir im typischen Kaninchentest die Andeutung einer Luteohormonwirkung nachweisen. Wir werden darauf weiter unten zuruckkommen. Auch mit der Transplantationsmethode unter Verwendung ganz frischen, lebenswarmen, menschlichen Materials hat sich kein Gehalt an Luteohormon in den unter normalen Bedingungen zur Verfugung stehenden Mengen Gewebe feststellen lassen. Von vornherein war der Nachweis von Luteohormon nur fur gut in Funktion befindliche menschliche Corpora lutea oder eventuell junge Decidua wahrscheinlich. Solche besonders funktionstuchtigen Corpora lutea durften wohl im wesentlichen diejenigen der jungen Fruhgraviditat darstellen. In Corpora lutea des 2.–3. Monats der Schwangerschaft, mit histologisch einwandfreier Funktion, war im einzelnen Falle ebenso wie in der ganzen Decidua einer Graviditat mens 1–2 keine Kanincheneinheit Luteohormon nachweisbar.
Databáze: OpenAIRE