Grenzgänger der Kunst: Die Sammlung als plurales Medium in der künstlerischen Praxis von Jonathan Meese
Autor: | Maxime Le Calvé |
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Rok vydání: | 2017 |
Zdroj: | Paragrana. 26:140-154 |
ISSN: | 2196-6885 0938-0116 |
DOI: | 10.1515/para-2017-0026 |
Popis: | Die ethnografische Beobachtung, auf der diese Fallstudie basiert, ist Teil einer im Atelier des Künstlers Jonathan Meese durchgeführten Langzeitstudie. Über den Zeitraum von zwei Jahren habe ich den Alltag des Teams von Jonathan Meese als teilnehmender Beobachter begleitet und konnte mich langsam mit den Arbeitsweisen vertraut machen, die das Kollektiv definieren. Ich wurde schließlich als zuverlässig genug erachtet, um gewisse Aufgaben zu übernehmen, und wichtiger noch, um über die Arbeit zu berichten. Dieser Ansatz folgt einer von Tim Ingold (2013) vorgeschlagenen Haltung und zugleich der pragmatischen Schule der französischen Sozialwissenschaften, die Bruno Latour in seinem Buch Changer de société, refaire de la sociologie (2007) zusammengefasst hat. Um Aufträgen von Galerien und Museumsinstitutionen nachzukommen, treten der Künstler und sein kleines Team von AssistentInnen mit in seinem Atelier vorhandenen Dingen in Interaktion, um sie zu Kunstobjekten werden zu lassen. Die dynamische Beziehung zwischen den zwei gegensätzlichen Perspektiven von statischem ‚Objekt‘ und fließendem ‚Ding‘ steht im Zentrum des Alltags des Teams von Jonathan Meese. Sie ist Gegenstand von Verhandlungen, Rechtfertigungen und permanenten Meinungsverschiedenheiten im Fluss der kollektiven kreativen Tätigkeit. In diesem Beitrag wird es speziell um eine in situ-Installation gehen, die aus Anlass einer Gruppenausstellung vom 28.06. bis zum 05.10.2014 im Museum für Moderne Kunst in Herford entstand. Das Fallbeispiel gibt Gelegenheit, die verschiedenen Akteure dabei zu beobachten, wie sie Passagen zwischen Ding und Objekt entstehen lassen. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |