Das Tethered-spinal-cord Syndrom beim Erwachsenen

Autor: K. Kothbauer, R. W. Seiler
Rok vydání: 1997
Předmět:
Zdroj: Der Nervenarzt. 68:285-291
ISSN: 1433-0407
0028-2804
DOI: 10.1007/s001150050126
Popis: Das Tethered-spinal-cord Syndrom ist ein auch bei Erwachsenen auftretender klinischer Symptomenkomplex. Er umfast Lumbalgien, neurologische Ausfalle, wie distal betonte Paresen, trophische und Sensibilitatsstorungen der Beine und des Gesases, urologische Symptome, wie Miktionsstorungen, und orthopadische Veranderungen, wie Wirbelsaulenfehlhaltungen und Fusdeformitaten. Navi und subkutane Lipome in der Lumbosakralregion konnen den klinischen Verdacht auf eine fur die Symptomatik verantwortliche intraspinale Pathologie lenken. Diese besteht in einem gespannten, verdickten und z.T. auch verkurzten Filum terminale oder einem intraspinalen Lipom, das den Konus des Ruckenmarks fixiert. Der gemeinsame zu den klinischen Veranderungen fuhrende Pathomechanismus dieser Lasionen ist eine Einschrankung der longitudinalen Bewegungsfreiheit des Ruckenmarks, insbesondere des Conus medullaris, was aufgrund der biophysikalischen Eigenschaften des Marks eine lokale Ischamie im Ruckenmark zur Folge hat. Zur bildgebenden Diagnostik eignet sich in erster Linie die lumbosakrale Magnetresonanztomographie. Die Behandlung besteht in einer Wiederherstellung der Bewegungsfreiheit des Conus medullaris mittels mikrochirurgischer Durchtrennung des Filum terminale unter Monitoring der sakralen Nervenwurzeln. Die Aussichten, einer Verschlechterung des Zustands bei geringem Komplikationsrisiko Einhalt zu gebieten, sind gut, zusatzlich wird immerhin in etwas weniger als der Halfte der Falle eine Besserung erreicht. Allen Patienten, die mehr als nur kutane Dysraphiezeichen aufweisen und besonders denjenigen mit progredienter Symptomatik sollte eine spezialisierte chirurgische Behandlung angeboten werden.
Databáze: OpenAIRE