Wie dicht sind Opfer? Zur Entscheidung der Frage nach dem Ort der Transzendenz in heutiger Gesellschaft / How Dense are Victims? Deciding the Question of the Site of Transcendence in Today’s Society

Autor: Jean Clam
Rok vydání: 2008
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift für Rechtssoziologie. 29:37-52
ISSN: 2366-0392
0174-0202
DOI: 10.1515/zfrs-2008-0104
Popis: Zusammenfassung Der Beitrag versucht in strikter Gedankenführung auf die von G. Teubner gestellte Frage nach dem Ort des Transzendenten in heutiger Gesellschaft zu antworten. Er fasst Teubners Fragestellung zusammen, legt den Ort eines Paradoxes des Rechts /der Gerechtigkeit als Letztparadox sowohl bei Luhmann als auch bei Derrida frei, entwickelt den Begriff einer gratifikatorischen Kommunikation als die spezifisch die Kultur postmoderner Gesellschaften bezeichnende und zeigt, dass die Kontinuierung dieser Kommunikation an der Figur des Opfers versagt. Es folgt eine Neuentfaltung des Begriffs des Opfers als des Irritationspotenzials in der Operation aller gesellschaftlichen Systeme. Eine Unterscheidung ergibt sich dann zwischen inkludierten und exkludierten Opfern, die letztlich aber an der Funktion des Opfers in der charakterisierten Form von Kommunikation nichts ändert. Um die Figur des Opfers in ihrer vollen Massivität in den Blick zu bekommen, muss auf andere Denkquellen zurückgegriffen werden als die der soziologischen Inklusion-Exklusion-Problematik. Der Beitrag schlägt vor, auf den Begriff von „malheur“ zurückzugehen, wie ihn Simone Weil entwickelt hat. Von da aus ergibt sich eine Perspektive auf die einzige, die durchgängige Immanenz heutiger gesellschaftlicher Sinnkonstruktionen durchbrechende Stelle der Transzendenz und zeigt sie als eine spezifisch religiöse - und keine rechtliche.
Databáze: OpenAIRE