Rolle der Genetik beim familiären Mittelmeerfieber

Autor: Banu Orak, Tilmann Kallinich, Helmut Wittkowski
Rok vydání: 2017
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift für Rheumatologie. 76:303-312
ISSN: 1435-1250
0340-1855
DOI: 10.1007/s00393-017-0265-9
Popis: Das familiare Mittelmeerfieber (FMF) wird durch Mutationen im Mediterranean Fever-Gen (MEFV) verursacht, die eine Uberaktivierung des Pyrin-Inflammasoms und damit eine unverhaltnismasige proinflammatorische Reaktion auslosen. Haufig finden sich bei FMF-Patienten 2 pathogene Mutationen, die beide Allele betreffen. Zusatzlich tritt ein klinisch diagnostiziertes FMF bei Patienten mit kombiniert heterozygotem Mutationsstatus und Vorliegen von Mutationen mit geringerer Penetranz, bei einfach oder komplex heterozygoten Patienten oder in Einzelfallen auch ohne Nachweis von Mutationen auf. Zudem konnen sich bei heterozygoten Anlagetragern, die nicht an einem klinischen FMF leiden, andere inflammatorische Phanomene zeigen wie eine anhaltende subklinische Inflammation, eine Assoziation zu anderen entzundlichen Erkrankungen oder weitere unspezifische Krankheitssymptome. Somit folgt das FMF nicht einem klassischen autosomal-rezessiven Erbgang, vielmehr liegt eine Gendosis-Wirkungsbeziehung vor. Die phanotypische Prasentation wird daruber hinaus auch von weiteren Einflusse, wie z. B. genetischen Varianten, die nur teilweise bekannt sind, und Umweltfaktoren mit gepragt. Die vorliegende Arbeit beschreibt das weite Spektrum der Auswirkung von MEFV-Mutationen auf den Phanotypen der Merkmalstrager und fasst Arbeiten zusammen, die die Gendosis-Wirkungsbeziehung der MEFV-Mutationen analysieren. Im Weiteren wird der Stellenwert der molekulargenetischen Diagnostik in Bezug auf die Diagnosestellung eines FMF sowie auf ein individualisiertes Management diskutiert.
Databáze: OpenAIRE