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Wer sich mit einer Darstellung der Forschung zu phantastischer Kunst befassen muss, halt irgendwann ratlos inne. Obwohl die Kunstgeschichte bei der Etablierung des Themas eine wichtige Rolle gespielt hat, die Arbeiten von Jurgis Baltrusaitis, Hans Hollander oder Wieland Schmied sogar uber die Fachgrenzen hinaus gewirkt haben und fur das jungst erschienene Werk von Werner Hofmann nichts anderes anzunehmen ist, liegt immer noch keine aktualisierte, notwendig interdisziplinar verfahrende und zugleich die Eigengesetzlichkeit bildender Kunst berucksichtigende Definition, geschweige denn eine hinreichende Systematik zur Bearbeitung des Gegenstandes vor (Assmann 2003, 23–28). Denn so zutreffend die allenthalben zu findenden Beschreibungen des Phantastischen als skandaloser Bruch, als Riss in der Wirklichkeit, als das Bedrohliche, Fremde, Ungewohnliche und auserhalb des Selbstverstandlichen Liegende oder als Normverletzung auch sein mogen (Schmied 1980, 11 ff.; Hollander 1980, 55–63; Hofmann 2010, 12 ff.), hinreichend sind sie allein deshalb nicht, weil viele dieser Pradikate sich auch auf nicht-phantastische Kunst ubertragen liesen |