Wissensbestände / 'archivi del sapere' der Frühen Neuzeit. Juristisch-theologische Debatten im 16./17. Jahrhundert
Autor: | Luise Schorn-Schütte, Angela De Benedictis |
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Rok vydání: | 2019 |
Předmět: | |
Zdroj: | Historische Zeitschrift. 308:1-45 |
ISSN: | 2196-680X 0018-2613 |
DOI: | 10.1515/hzhz-2019-0001 |
Popis: | Zusammenfassung Wandel in der Frühen Neuzeit lässt sich vor allem in Umbruchphasen als Rückbesinnung auf Ordnungen identifizieren, die von den Zeitgenossen als Wiederherstellung guter Traditionen charakterisiert wurden. Mit Hilfe der Identifizierung von sprachlichen Argumentationsmustern – politisch-theologische Sprachen – kann dieser Vorgang für das europäische 16./17. Jahrhundert analysiert werden. Dabei wird deutlich, dass gerade in den Debatten des konfessionell gespaltenen Europa eine gemeinsame Wissensbasis (Wissensbestände / „archivi del sapere“) aktiviert wurde, die jenseits konfessioneller Gegensätze als Legitimationsbasis Geltung besaß. Am Beispiel der europäischen Debatten über das Recht der Notwehr/Gegenwehr werden diese Wissensbestände skizziert, die Trägergruppen und Argumentationskontexte beschrieben. Das „Gewissen“ wird als differenzierendes Argument der Notwehrdebatte seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert in die europäischen Wissensbestände aufgenommen. Das Fazit der Analyse lautet: Trotz konfessioneller Gegensätze bleibt eine einheitliche Wissensbasis bestehen. Das beruht aber nicht darauf, dass das bisher stets als überkonfessionell/wesenhaft charakterisierte Recht dominierte, sondern darauf, dass theologische Wissensbestände das Recht transformieren/übersetzen konnten und sich sodann als Teil der „archivi del sapere“ etablierten. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |