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In dem Beitrag wird eine autoethnographisch entstandene dichte Beschreibung aus einem Forschungsprojekt zum Themenbereich `Boxsport im auserunterrichtlichen Ganztagsangebot´ als sozial(padagogisch)e Praxis dechiffriert. Diese orientierte sich an der Carnal Ethnography Wacquants, welche die Praxeologie von Pierre Bourdieu mit der Phanomenologie von Maurice Merleau-Ponty verbindet. Diese beiden epistemiologischen Zugange werden expliziert und die Unterschiede, wie auch Anknupfungspunkte und Verbindungslinien dargelegt. Diese Perspektivierung ermoglicht Wacquant, Bourdieus phanomenologisch orientierten Leibesbegriff durch den Bezug auf Merleau-Pontys Spatwerke zu erweitern. Damit kommt weniger die habituelle Reproduktion sozialer Strukturen in den Blick, sondern vielmehr die Entstehung des Neuen. Zugleich wird asthetische Darstellung eines ethnografischen Berichts relevant, da sie den Lesenden eine Erfahrung sozialer Ungleichverhaltnisse erst ermoglicht. Aus diesem Grunde wird die dichte Beschreibung des ethnografischen Berichts uber das Boxtraining methodologisch als episches „Schau-“Spiel entziffert. Es wird gezeigt, wie beim analytischen Lesen die Forschende als Sozial(Padagogisch)e affiziert wird und dadurch die padagogische und gesellschaftlich-strukturelle Vielschichtigkeit der sozialen Praxis des Trainings entdecken kann. |