Osteosynthese von Frakturen der hinteren Wand des Azetabulums

Autor: Christian Krettek, Axel Gänsslen, Björn Steinke
Rok vydání: 2009
Předmět:
Zdroj: Operative Orthopädie und Traumatologie. 21:283-295
ISSN: 1439-0981
0934-6694
DOI: 10.1007/s00064-009-1805-5
Popis: Anatomische Wiederherstellung des Azetabulums nach Fraktur der hinteren Wand durch belastungsstabile Platten- und Schraubenosteosynthese uber den Kocher-Langenbeck-Zugang. Dislozierte (Luxations-)Frakturen der hinteren Wand, instabiles Huftgelenk unabhangig von der Fragmentgrose sowie bei zusatzlichem Vorliegen einer operationspflichtigen Huftkopffraktur, intraartikularen Fragmenten, Repositionshindernissen und zunehmender Schadigung des Nervus ischiadicus. Schlechter Allgemeinzustand des Patienten (z.B. bedingt durch Begleitverletzungen, Begleiterkrankungen). Lokaler Weichteilschaden (Decollement, Morel-Lavallee-Lasion). Vorliegen auserst kleiner knocherner Kapselbandausrisse bei Gelenkstabilitat. Offene Reposition der hinteren Wandfragmente uber den Kocher-Langenbeck-Zugang, ggf. Anhebung und Unterfutterung von Impressionen sowie stabile Fixation mit Schrauben- und Plattenosteosynthese. Teilbelastung der verletzten Seite mit 15 kg Korpergewicht fur 6 Wochen mit zwei Unterarmgehstutzen ab dem 2. postoperativen Tag. Danach Ubergang zur Vollbelastung. Bei Unterfutterung einer Impression erfolgt die Teilbelas tung fur 12 Wochen. Zwischen dem 01.01.1972 und 31.12.2005 wurden insgesamt 137 Patienten mit Frakturen der hinteren Wand operativ behandelt. 135 Frakturen der hinteren Wand des Azetabulums traten in 91,1% im Rahmen eines Hochrasanztraumas auf und konnten im Verlauf ausgewertet werden. 94,1% der Patienten wiesen eine begleitende Huftluxation auf. Bei 83,7% der Patienten erfolgte die Reposition innerhalb von 6 h nach Aufnahme. Begleitende Verletzungen des Nervus ischiadicus lagen bei 22,2% der Patienten vor. Zusatzliche Verletzungen des azetabularen Knorpels traten in 43%, zusatzliche Verletzungen des Huftkopfs in 27,4% und zusatzliche Pipkin-Frakturen in 14,1% auf. Nach offener Reposition und Osteosynthese der Fraktur wurde in 96,3% eine anatomische Gelenkrekonstruktion (0–1 mm) erzielt. Eine nahezu anatomische Rekonstruktion (2–5 mm) fand sich bei den ubrigen funf Patienten. Alle Gelenke waren konventionell radiologisch kongruent. Komplikationen traten bei 16 Patienten (11,8%) auf. Osteosynthesebedingte Komplikationen wurden bei neun Patienten (6,7%) beobachtet. 86 Patienten wurden nach durchschnittlich 52 Monaten nachuntersucht und zeigten in 73,3% gute bis sehr gute klinische Ergebnisse. Eine posttraumatische Arthrose des Huftgelenks wurde in 31,4% gesehen.
Databáze: OpenAIRE