Nebenwirkungen nach Strahlentherapie in der Bildgebung

Autor: J. M. Tanner, T Welzel
Rok vydání: 2018
Předmět:
Zdroj: Der Radiologe. 58:754-761
ISSN: 1432-2102
0033-832X
DOI: 10.1007/s00117-018-0412-6
Popis: In Abhangigkeit von der Bestrahlungslokalisation und dem Zielvolumen kommt es zu einer zwangslaufigen Mitbestrahlung des peritumoralen Normalgewebes. Abhangig vom zeitlichen Verlauf nach der Bestrahlung werden akute, subakute und chronische Reaktionen im mitbestrahlten Normalgewebe beschrieben, die sich in der Bildgebung widerspiegeln. Dabei konnen radiogene Gewebsschaden temporar oder dauerhaft auftreten. Der Artikel gibt einen Uberblick uber die wichtigsten radiologischen Zeichen radiogener Normalgewebsveranderungen in den verschiedenen Organsystemen. Haufige radiogene Pathologien in der Bildgebung sind Pneumonitis, Blut-Hirn-Schrankenstorung, Radionekrose im Hirnparenchym, radiogene Lebererkrankung, Mukositis, Kolitis, Osteitis, Osteoradionekrose und Myositis. Eine Kombination mit einer Chemotherapie oder Immuntherapie kann die radiogene Normalgewebsreaktion noch deutlich verstarken. Die wichtigste Differenzialdiagnose zur radiogenen Normalgewebsreaktion stellt das posttherapeutische Tumorrezidiv dar. Je nach Tumorbiologie und Bestrahlungstechnik treten die Tumorrezidive nach einer Radiotherapie im unterschiedlichen zeitlichen Intervall auf. Dies sollte entsprechend den Tumorleitlinien durch ein engmaschiges Nachsorgeintervall abgedeckt werden. Fur den sicheren Ausschluss eines Tumorrezidivs ist es erforderlich, neben der Bildgebung auch das klinische Erscheinungsbild des Patienten miteinzubeziehen. Hierbei sollte der Radiologe typische Erscheinungsbilder radiogener Normalgewebsreaktionen in der Bildgebung erkennen, um Fehlinterpretationen bei Follow-up-Untersuchungen zu vermeiden.
Databáze: OpenAIRE