Histopathologische Korrelation epiretinalen Gewebes bei Schichtforamen und Pseudoforamen der Makula

Autor: Ricarda G. Schumann, Felix Hagenau, C. Haritoglou, Armin Wolf, Siegfried G. Priglinger, Denise Vogt, Jakob Siedlecki
Rok vydání: 2017
Předmět:
Zdroj: Der Ophthalmologe. 114:1110-1116
ISSN: 1433-0423
0941-293X
DOI: 10.1007/s00347-017-0592-x
Popis: Mit Anwendung der hochauflosenden optischen Koharenztomographie („spectral domain“ OCT [SD-OCT]) lassen sich morphologisch unterschiedlich erscheinende Formen epiretinalen Gewebes bei Makulaschichtforamen (MSF) und Pseudoforamen (PF) der Makula abgrenzen. Es erfolgt die Darstellung der Ergebnisse von histopathologischer Charakterisierung und Differenzierung epiretinalen Gewebes bei Augen mit MSF und PF der Makula, basierend auf einer morphologischen Unterscheidung in der SD-OCT. Die Auswertung basiert auf dem aktuellen Stand der Literatur und eigenen Datenauswertungen. Mittels SD-OCT erfolgt eine Unterscheidung in hyporeflektives epiretinales Gewebe und in traktive epiretinale Membranen (ERM). Fur eine fluoreszenz- und elektronenmikroskopische Analyse wurde das mittels Pars-plana-Vitrektomie mit ILM(innere Grenzmembran)-Peeling gewonnene epiretinale Gewebe aufgearbeitet. Im SD-OCT erscheint das hyporeflektive Gewebe bei MSF als eine dicke homogene Schicht aus hypodensem Material, die der Netzhautoberflache direkt aufliegt und keine sichtbaren Anzeichen von Traktion aufweist. Immunzytochemisch dominieren Hyalozyten und Gliazellen, die keine kontraktile Aktivitat besitzen. In den traktiven ERM bei PF finden sich hingegen uberwiegend Anti-α-SMA-positive Myofibroblasten, die sich aktiv kontrahieren konnen. Die Ergebnisse ultrastruktureller Untersuchungen zeigen, dass morphologische Zellkomponenten des hyporeflektiven, epiretinalen Gewebes von MSF weniger kontraktile Eigenschaften im Vergleich zu Zellen traktiver, epiretinaler Membranen aufweisen. Es ist daher davon auszugehen, dass Unterschiede in der Entstehung dieser verschiedenen epiretinalen Auflagerungen bestehen. Histopathologische Untersuchungen stutzen die These, dass es sich bei dem hyporeflektiven, epiretinalen Gewebe um verandertes Material der Glaskorperrinde handelt.
Databáze: OpenAIRE