Bleiintoxikation durch Einnahme ayurvedischer Arzneimittel
Autor: | Rudolf Mück, Else Heidemann, Ulrike Schilling |
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Rok vydání: | 2004 |
Předmět: | |
Zdroj: | Medizinische Klinik. 99:476-480 |
ISSN: | 1615-6722 0723-5003 |
DOI: | 10.1007/s00063-004-1072-2 |
Popis: | Eine 60–jahrige Patientin mit rheumatoider Arthritis unter Methotrexattherapie wurde mit rezidivierender Ubelkeit, Erbrechen, Obstipation, Appetitlosigkeit, generalisierten Myalgien und Schmerzen im Rucken, Sternal–, Rippen- und Kieferbereich stationar aufgenommen. Klinisch bestand bei Aufnahme eine geringe epigastrische Druckdolenz ohne Abwehrspannung. Klinisch–chemisch zeigten sich eine normochrome Anamie (Hamoglobin 8,6 g/dl), erhohte Retentionswerte, Hyponatriamie, Hypochloramie, Hamolysezeichen sowie eine ausgepragte Polychromasie, Anisozytose, Poikilozytose und basophile Tupfelung der Erythrozyten. Gastroskopisch wurde ein Ulkus ausgeschlossen, Abdomensonographie, Rontgen–Thorax und Beckenubersicht waren unauffallig. Radiologisch Fehlhaltung der Lendenwirbelsaule. Im EKG bifaszikularer Block. Nach Bestimmung der Bleikonzentration im Vollblut (852 µg/l, Norm < 100 µg/l) im Rahmen der Differentialdiagnostik (Anamie mit basophiler Tupfelung, Abdominalbeschwerden) konnte die Diagnose einer Bleiintoxikation gestellt werden. Ursachlich war die Einnahme ayurvedischer Weihrauchpillen, die uber einen Zeitraum von 7,5 Monaten bis zum Zeitpunkt der stationaren Aufnahme erfolgt war. Bei Patienten, die ayurvedische Arzneimittel anwenden, muss mit Schwermetallvergiftungen, insbesondere mit Bleiintoxikationen, vor allem bei unspezifischer klinischer Symptomatik, gerechnet werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
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