Muskuloskelettale Schmerzen im Tanz: Prävalenz, Lokalisationen und zeitlicher Verlauf bei Tänzerinnen mit Amateurstatus und ihren hauptberuflich tätigen Lehrkräften

Autor: David A. Groneberg, Jasmin Lampe, Daniela Ohlendorf, Bernhard Borgetto, Eileen M. Wanke
Rok vydání: 2018
Předmět:
Zdroj: Sportverletzung · Sportschaden. 33:203-211
ISSN: 1439-1236
0932-0555
DOI: 10.1055/a-0729-9239
Popis: Zusammenfassung Hintergrund Schmerzen treten im Sport sowohl als Folge akuter Verletzungen als auch in Form von chronischen Schmerzen durch Über- oder Fehlbelastungen auf. Sie kommen im Tanz häufig vor und stehen in Zusammenhang mit der hohen tanztechnisch bedingten, spezifischen Belastung des muskuloskelettalen Systems. Bisher fehlen Daten zu schmerzrelevanten Aspekten aus dem semiprofessionellen bzw. ambitionierten Breitensportbereich. Dies gilt gleichermaßen für die Tänzer als auch für die Tanz-vermittelnden (professionellen) Lehrkräfte. Ziel der Studie war es, Schmerzen bezüglich der Prävalenz, der Lokalisationen und des zeitlichen Verlaufs im nicht professionellen Tanzbereich bei weiblichen Tänzerinnen (T) und Tanzpädagoginnen (TP) zu eruieren. Methoden Die quantitative Querschnittsbeobachtungsstudie mit deskriptivem Charakter erfolgte bei n = 153 semiprofessionellen Tänzerinnen und n = 149 professionellen Tanzpädagoginnen im Rahmen einer vollstrukturierten anonymen Online-Befragung. Ergebnisse Jeweils über 70 % der Befragten gaben Schmerzen am Bewegungssystem im Kontext des Tanzens innerhalb der letzten 3 und 12 Monate an. Am häufigsten und stärksten waren jeweils der untere Rücken und die Kniegelenke betroffen. Im zeitlichen Verlauf zeigten sich sowohl bei den T als auch TP vorrangig über 6 Monate andauernde, häufig auftretende Schmerzen. Bei den TP waren die Schmerzen länger anhaltend, traten eher auch in Ruhe auf und waren eher in der Beweglichkeit und Belastbarkeit einschränkender als bei der Gruppe der T. Diskussion In der Schmerzprävalenz sowie in den Schmerzlokalisationen sind die vorliegenden Ergebnisse sowohl bei den TP als auch T mit bisherigen Studienergebnissen aus dem professionellen Bereich vergleichbar. Gesundheitliche Risiken und damit verbundene (berufliche) Einschränkungen entstehen vor allem durch chronische Schmerzverläufe bei den TP. In der Gesundheitsversorgung von TP können daher die Behandlung und der Umgang mit chronischen Schmerzzuständen hinsichtlich der beruflichen Teilhabe dieser sehr bedeutsam sein.
Databáze: OpenAIRE