Relevanz der spinalen Navigation in der rekonstruktiven Halswirbelsäulenchirurgie

Autor: R. Kothe, M. Richter
Rok vydání: 2018
Předmět:
Zdroj: Der Orthopäde. 47:518-525
ISSN: 1433-0431
0085-4530
DOI: 10.1007/s00132-018-3568-x
Popis: Die spinale Navigation hat im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte erhebliche Fortschritte gemacht. Nach ersten Erfahrungen mit Pedikelschrauben in der Lendenwirbelsaule (LWS) und Brustwirbelsaule (BWS) haben die technologischen Verbesserungen zu einer vermehrten Anwendung im Bereich der Halswirbelsaule gefuhrt. Operative Techniken, wie zervikale Pedikelschrauben, Massa-lateralis-Schrauben im Halswirbelkorper (HWK) 1 und transartikulare C1/C2-Schrauben haben sich mithilfe der Navigation als Standardverfahren etabliert. Die verschiedenen Techniken der spinalen Navigation unterscheiden sich anhand des bildgebenden Datensatzes. An der Halswirbelsaule (HWS) ist die praoperative Computertomographie (CT) mit der Notwendigkeit des intraoperativen Matchings aufgrund der hohen Bildqualitat immer noch der klinische Standard. Die BV-basierte 3‑D-Navigation hat in den letzten Jahren eine breite Anwendung an der LWS gefunden, ist aber an der HWS bei komplexen anatomischen Verhaltnissen sowie in den Ubergangsregionen aufgrund der schlechteren Bildqualitat nur eingeschrankt einsetzbar. Die zukunftige Verfugbarkeit der intraoperativen CT (iCT) kombiniert die Vorteile der hohen Bildqualitat mit den Vorteilen der intraoperativen Bildakquise. Dies wird zu einer weiteren Verbreitung der spinalen Navigation an der HWS fuhren und zukunftig auch minimalinvasive Techniken mit hoher Prazision ermoglichen. Die erfolgreiche Anwendung der spinalen Navigation basiert auf der Kenntnis der technischen Grundlagen und einen routinemasigen Einsatz im klinischen Alltag. Nur mit ausreichender Erfahrung des Operationsteams lassen sich die Arbeitsablaufe optimieren, was dann neben der erhohten Sicherheit auch zu einer Reduktion der Strahlenbelastung und Verkurzung der Operationszeiten fuhrt.
Databáze: OpenAIRE