Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn) aus der Perspektive der Konsiliar-/Liaison-Psychosomatik und -Psychiatrie
Autor: | Birgitte Boye, Knut E. A. Lundin, Ingvard Wilhelmsen, Jørgen Jahnsen, Ulrik F. Malt, Günter Jantschek |
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Rok vydání: | 2007 |
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Zdroj: | Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie. 1:258-265 |
ISSN: | 1862-8826 1862-8818 |
Popis: | Zu den chronisch entzundlichen Darmerkrankungen (CED) gehoren die Colitis ulcerosa (UC) und der Morbus Crohn (CD). Kennzeichen dieser entzundlichen Erkrankungen des Intestinaltraktes bisher unbekannter Ursache ist ein chronischer, meist rezidivierender Verlauf. Zu den Symptomen gehoren Bauchschmerzen und -krampfe, Durchfalle, Gewichtsabnahme und Blutverlust aus dem Darm. Beim Morbus Crohn, der alle Abschnitte des Gastrointestinaltraktes befallen kann, finden sich haufig Ulzera am Ubergang zwischen Dunn- und Dickdarm. Bei einigen Patienten entstehen Fisteln zwischen Darmabschnitten, zu nahe liegenden Organen oder zur Haut. Bei der Colitis ulcerosa, die meist im Rektum beginnt und sich variierend nach proximal ausbreitet, entstehen diffuse und kontinuierliche Schleimhautulzerationen. Die somatische Behandlung ist abhangig von der Krankheitsaktivitat und beinhaltet 5-Aminosalicylate (5-ASA), Kortikosteroide und Immunsuppressiva (Azathioprin, Methotrexat, Ciclosporin, Infliximab). Sowohl die Glukokortikoide als auch Tumornekrosefaktor-Alpha-Antikorper (Infliximab) konnen zu psychischen und psychiatrischen Nebenwirkungen fuhren, am haufigsten Angst und Depressionen bzw. Manie. Auser der Erhohung der Lithiumkonzentration durch Methotrexat sind ernsthafte Interaktionen mit Psychopharmaka selten. Es gibt Anhaltspunkte fur eine negative Auswirkung auf den Krankheitsverlauf durch subjektiv erlebten Stress und fur ein etwas haufigeres Vorkommen psychischer Storungen als in der Normalbevolkerung. Gesicherte Nachweise fur die Zuordnung der chronisch entzundlichen Darmerkrankungen zu psychosomatischen Erkrankungen im traditionellen Verstandnis sind nicht gegeben. Unter Experten besteht Konsens, Patienten mit diesen Erkrankungen bei Vorhandensein chronischer Stressbelastungen oder eventuellen psychischen Storungen eine Behandlung anzubieten. Die Therapie erfolgt nach den ublichen Behandlungsleitlinien. Alle Psychopharmaka konnen eingesetzt werden. Eine Lithiumbehandlung ist schwer zu kontrollieren. Demgegenuber gibt es keine ausreichenden Hinweise, routinemasig den betroffenen Patienten eine psychodynamische oder andere Form von Psychotherapie anzubieten. |
Databáze: | OpenAIRE |
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