Diabetes mellitus Typ 2: Koronarkalk als unabh�ngiger Pr�diktor einer koronaren Herzkrankheit

Autor: Gerhard Steinbeck, Andreas Knez, Peter Boekstegers, Alexander W Leber, Alexander Becker
Rok vydání: 2004
Předmět:
Zdroj: Herz. 29
ISSN: 1615-6692
0340-9937
DOI: 10.1007/s00059-004-2609-x
Popis: Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist bei Patienten mit Diabetes mellitus fur den grosten Anteil an Morbiditat und Mortalitat verantwortlich. Zur Einleitung effektiver Therapieformen ist die fruhzeitige und exakte Diagnostik entscheidend. Durch die Mehrzeilen-Computertomographie konnen koronare Verkalkungen als Zeichen der Atherosklerose nichtinvasiv dargestellt werden. Die vorliegende Studie untersuchte die Moglichkeit der Pradiktion einer KHK durch Bestimmung koronarer Verkalkungen bei Patienten mit Diabetes mellitus. 632 Patienten (417 Manner, 215 Frauen, Alter 54,6 ± 17,3 Jahre) mit Diabetes mellitus und Verdacht auf eine KHK wurden untersucht. Bei allen Patienten wurde eine Koronarangiographie durchgefuhrt; dabei wurden Stenosen > 50% als signifikante KHK gewertet. Innerhalb von 3 Tagen erfolgte die koronare Computertomographie (Sensation 4, Siemens Medical Solutions, Forchheim), und koronare Verkalkungen wurden mit Hilfe des Volumenscores quantifiziert. Sensitivitat, Spezifitat, negativ und positiver pradiktiver Wert wurden fur verschiedene Grenzwerte bestimmt. 440 Patienten wiesen eine signifikante KHK auf, bei 315 Patienten wurde eine perkutane transluminale Koro- narangioplastie durchgefuhrt, bei 57 Patienten erfolgte eine Bypassanlage. Der durchschnittliche Volumenscore betrug 421 ± 461. Der Volumenscore stieg mit dem Alter von 2 ± 5 bei Patienten 70 Jahre. In allen Altersgruppen wiesen Frauen dabei einen signifikant niedrigeren Score auf. Der durchschnittliche Volumenscore bei Patienten mit KHK war signifikant hoher als bei Patienten ohne KHK (587 ± 642 im Vergleich zu 40 ± 53; p < 0,01). Bei allen Patienten ohne koronare Verkalkungen lies sich eine KHK ausschliesen. Bei Verwendung der Volumenscores 0, 10 und 100 als Grenzwerte zur Pradiktion einer KHK konnte eine Sensitivitat von 100%, 97% und 87% bei einer Spezifitat von 25%, 69% und 82% bestimmt werden. Die hochste diagnostische Genauigkeit lies sich unter Verwendung der 75. Perzentile mit einer Sensitivitat von 91% und einer Spezifitat von 84% erzielen. Insgesamt konnte bei 94% der Patienten durch die Bestimmung der koronaren Verkalkung die korrekte Diagnose gestellt werden. Die Bestimmung der koronaren Verkalkung mit der Mehrzeilen-Computertomographie erlaubt bei Patienten mit Diabetes mellitus die nichtinvasive Darstellung der koronaren Atherosklerose und die Diagnose der KHK mit einer hohen diagnostischen Genauigkeit.
Databáze: OpenAIRE