Wirkung von selektiven Östrogen-Rezeptor-Modulatoren auf östrogensensitive Gewebe
Autor: | Imre Pavo, Johannes C. Huber, Stefan Jirecek |
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Rok vydání: | 1999 |
Předmět: | |
Zdroj: | Gynäkologisch-geburtshilfliche Rundschau. 39:184-190 |
ISSN: | 1423-0011 1018-8843 |
DOI: | 10.1159/000022308 |
Popis: | Selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERMs) agieren ausschliesslich über den Östrogenrezeptor und haben gewebespezifische und agonistische und antagonistische Eigenschaften. Alle beschriebenen SERMs haben im Knochen und im kardiovaskulären System einen östrogenen Effekt: Sie hemmen den postmenopausalen Verlust der Knochendichte und beeinflussen positiv Plasmalipoproteine und einige Gerinnungsfaktoren. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Wirkungsweisen der SERMs in den östrogenabhängigen Geweben Brust und Endometrium zu beschreiben. Es gibt, abhängig von deren chemischer Struktur, zwei Typen von SERMs, die klinisch erprobt sind: die Triphenyläthylene und die Benzothiophene. Tamoxifen ist der Prototyp der SERMs mit der Struktur der Triphenyläthylene. Tamoxifen, wie alle anderen SERMs, ist im Brustgewebe ein Östrogenantagonist und wird weltweit zur adjuvanten Behandlung von Brustkarzinomen eingesetzt. Neue Arbeiten weisen auf die Fähigkeit von Tamoxifen hin, bei Risikopatientinnen Brustkrebs verhindern zu können. Wegen der partiellen östrogenen Wirkung von Tamoxifen auf das Endometrium kommt es in der Praxis zu einer Endometriumhypertrophie und zu einem erhöhten Endometriumkarzinomrisiko. Andere SERMs mit der gleichen Struktur, Droloxifen, Toremifen und Idoxifen, könnten bei der Behandlung von Brustkarzinomen ähnlich wie Tamoxifen einsetzbar sein. Vorteile der neuen SERMs mit triphenyläthylener Struktur könnten eine verminderte agonistische Wirkung auf das Endometrium und ein verbessertes toxikologisches Profil sein. Raloxifen, ein Benzothiophen, hat eine andere chemische Struktur als die Triphenyläthylene und besitzt eine ihnen ähnliche antagonistische Wirkung auf das Brustgewebe. Klinische Studien mit Raloxifen zeigten bei postmenopausalen Patientinnen mit Osteoporose eine signifikante Verringerung von neu diagnostizierten Brustkarzinomfällen im Vergleich zu Plazebo. Im Gegensatz zu Tamoxifen konnte in klinischen Studien mit Raloxifen kein stimulierender Effekt auf das Endometrium festgestellt werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
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