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Schon 1623 merkt der papstliche Nuntius an, das in Frankreich zunehmend alle entscheidenden Ereignisse von Frauen bestimmt seien, ein Eindruck, den die Princesse Palatine zum Jahrhundertende verargert bestatigt. [1] Nie aber war zugleich der Widerspruch zwischen Gesetz und Sitten groser, klafften rechtliche Beschneidung und gesellschaftliche Wirksamkeit weiblicher Lebensform offensichtlicher auseinander. Die Literatur der Frauen, der Gruppen ebenso wie der herausragenden Personlichkeiten, die mit der Jahrhundertmitte erstmalig die Vereinzelung uberwindet, spiegelt als Erscheinungsform elitaren femininen Bewustseins die Reflexion dieser Gegensatze wider. In den Themen nimmt sie Bezug auf die Gesamtheit der gesellschaftlichen und privaten, psychologischen und moralischen Erfahrung der Frauen, auf Entwicklung und Veranderung aber auch der sie betreffenden Leitbilder und Normierungen und der an ihre Geschlechtsrolle gerichteten sozialen, juridischen oder moraltheologischen Erwartungen. |