Die Umweltprobenbank des Bundes: Die Bedeutung physiologischer Parameter für die Bewertung zeitlicher Trends der internen Schadstoffexposition durch Human-Biomonitoring

Autor: Holger M. Koch, Marike Kolossa-Gehring, M Rüther, André Conrad, C Schröter-Kermani
Rok vydání: 2013
Předmět:
Zdroj: Das Gesundheitswesen. 75
ISSN: 1439-4421
0941-3790
DOI: 10.1055/s-0033-1337523
Popis: Einfuhrung: Fur die Umweltprobenbank des Bundes (UPB) werden regelmasig Humanproben gesammelt, auf Schadstoffe untersucht und fur weitere Analysen kryo-archiviert. Zudem werden in den Proben verschiedene physiologische Parameter bestimmt. Mittels statistischer Analyse wurde die Bedeutung diese Parameter fur die Bewertung zeitlicher Trends der internen Schadstoffexposition der UPB-Probanden untersucht. Methoden: Jahrlich werden u.a. 24h-Urin-Proben von ca. 480 Erwachsenen (20 – 29 Jahre) in vier Stadten gesammelt. Neben der Analyse auf Umweltschadstoffe werden das Volumen der Urinproben, ihre Dichte und Leitfahigkeit erfasst. Zusatzlich wird der Kreatiningehalt bestimmt. Ergebnisse: Seit den 80er Jahren wurden uber 7.000 Urinproben untersucht. Fur den Standort Munster liegt die langste Zeitreihe vor. Hier stieg das Volumen der Urinproben deutlich von 1.224 mL im Jahr 1986 auf 1.937 mL im Jahr 2009 an. Parallel sank der Kreatiningehalt der Urinproben von 140 auf 73 g/L. Die Abnahme der Kalzium- (135 mg/L im Jahr 1995 vs. 60 mg/L im Jahr 2009) und Magnesiumgehalte (92 mg/L im Jahr 1995 vs. 49 mg/L im Jahr 2009) in den Urinproben ist teilweise auf den Anstieg der Probenvolumina zuruckzufuhren. Das Probenvolumen korreliert signifikant mit der Dichte (Rangkorrelation = –0,68), Leitfahigkeit (–0,63) und dem Kreatiningehalt (–0,76). Multivariate Analysen zeigen signifikante Assoziation zwischen dem Probenvolumen und dem Korpergewicht und Geschlecht der Probanden. Diskussion: Obwohl 24h-Urin als „Goldstandard” im Human-Biomonitoring gilt, mussen physiologische Parameter bei der Interpretation zeitlicher Trends berucksichtigt werden. Die UPB liefert umfangreiche Referenzdaten zur Untersuchung zeitlicher Veranderungen und Assoziationen innerhalb dieser Parameter. Danksagung: Die UPB wird durch das Bundesministerium fur Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit finanziert. Wir danken dem Universitatsklinikum Munster fur die Sammlung und Analyse der UPB-Proben bis 2009.
Databáze: OpenAIRE