Einschätzung des Risikos für arzneimittelbezogene Probleme bei Pflegeheimbewohner*innen
Autor: | Fabian Graeb, Christian Jüttner, Bianca Berger, Reinhold Wolke, Jana Reißner, Gundula Essig, Petra Reiber |
---|---|
Rok vydání: | 2022 |
Předmět: | |
Zdroj: | Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie. |
ISSN: | 1435-1269 0948-6704 |
Popis: | Zusammenfassung Hintergrund Polypharmazie und arzneimittelbezogene Probleme (AbP) stellen eine große Herausforderung bei der Betreuung und Behandlung von Pflegeheimbewohner*innen dar. Viele Interventionsstudien zeigen enttäuschende Ergebnisse, wodurch sich die Frage stellt, ob dies auch an der Auswahl der Zielparameter liegen könnte. Material und Methoden Mithilfe eines Routinedatensatzes aus 6 Langzeitpflegeeinrichtungen soll retrospektiv geprüft werden, ob der kürzlich validierte Medication Risk Score (MERIS) geeignet ist, in einer Population von Pflegeheimbewohner*innen eine Risikoeinschätzung vorzunehmen. Geprüft wurden Assoziationen zwischen MERIS und den abhängigen Variablen Klinikeinweisungen und Stürze über 12 Monate sowie ein Gewichtsverlust ≥ 5 % pro 3 Monate. Ergebnisse Von 495 Bewohner*innen weisen gemäß MERIS 38,6 % (n = 191) eine hohes Risiko für AbP auf. Eine univariate Regressionsanalyse erbrachte bei hohem MERIS ein signifikant erhöhtes Risiko für Krankenhauseinweisungen (OR 2,2; p p = 0,041), jedoch keine signifikante Assoziation mit Stürzen. In der multivariaten Regression steigt das Risiko für eine Krankenhauseinweisung mit einem Diabetes mellitus (OR 1,88; p = 0,004), erfolgtem Sturz im selben Zeitraum (OR 1,91; p = 0,001), positivem MERIS (OR 1,75; p = 0,006) und sinkt bei stabileren Gewichtsverläufen (OR 0,88; p = 0,004). Diskussion Die Ergebnisse deuten das Potenzial des Scores für zukünftige Forschungsprojekte und die individuelle Risikoeinschätzung an. Aufgrund der Einschränkungen bei retrospektiven Sekundäranalysen bedarf es aber weiterer Studien. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |