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Zusammenfassung Schmerzen am Ansatz der Achillessehne stellen mit einer Lebenszeitinzidenz von 6% ein haufiges Krankheitsbild dar. Mittels klinischer Untersuchung, Rontgen und MRT konnen die Pathologien entsprechend ihrer Lokalisation in drei verschiedene Kompartimente (retro-, intra-, pra-achillar) eingeteilt werden. Fuhrt die konservative Therapie nicht zu einer ausreichenden Besserung der Beschwerden, sollte die Operation erwogen werden. Am haufigsten wird das offene, vollstandige Debridement samtlicher im Rontgen und MRT identifizierter Pathologien uber einen transachillaren Zugang mit turflugelartigen Ablosen des Achillessehnenansatzes durchgefuhrt. Auch wenn die meisten Autoren bei einer Ablosung der Achillessehne von mehr als 50% die Refixation der Achillessehne mittels Anker empfehlen, fehlen hierfur valide Daten. Ebenso limitiert ist die Studienlage fur einen zusatzlichen Transfer der Flexor Hallucis Longus (FHL) Sehne bei Sehnendebridement von mehr als 50% des Sehnendurchmessers oder hoherem Patientenalter. In dem einzigen vorhandenen RCT wurden ausschlieslich Patienten > 50 Jahre eingeschlossen unabhangig vom Ausmas des Debridements. Mit und ohne FHL Transfer zeigten sich keine signifikanten Unterschiede fur die subjektive Patientenzufriedenheit. Grundsatzlich fuhrt die offene Operation zu guten bis sehr guten subjektiven Behandlungsergebnissen. Teilweise werden aber Komplikationsraten von bis 38% beschrieben. Eine Moglichkeit diese zu senken, stellt die endoskopische Operation dar. Allerdings kann mittels Endoskopie nur das retro-achillare Kompartiment behandelt werden. Sieben Studien berichteten bei kumulativ 377 Patienten uber gute bis exzellente subjektive Behandlungsergebnisse mit geringer Komplikationsrate. Auf Basis der vorhandenen Literatur fuhren die Autoren bei isolierter retro-achillarer Pathologie ein endoskopisches Debridement und Kalkaneoplastie durch. Bei klinisch retro-achillaren Beschwerden, aber in der Bildgebung zusatzlich intra-achillaren Pathologien, wird eine retro-achillare Testinfiltration durchgefuhrt. Kommt es dadurch zu einer deutlichen Beschwerdebesserung wird dem Patienten eine endoskopische Operation angeboten. Fuhrt dies nicht zu einer Beschwerdebesserung, oder ist die Beschwerdelokalisation / Pathologie intra- bzw. pra-achillar, wird eine offene Operation empfohlen. Wird dabei aufgrund intratendinoser Veranderungen eine Ablosung der Achillessehne uber 50% notwendig, wird eine Refixation mittels Fadenankern in Betracht gezogen. Ein FHL-Transfer wird bei Verlust von uber 50% des Sehnendurchmessers erwogen. Wann und ob diese beiden Strategien durchgefuhrt werden sollten ist aber aufgrund der eingeschrankten Studienlage nicht eindeutig zu beantworten. |