Argonplasmakoagulation (APC) mit Argon 'PreFlow' zur Reduktion der Brandgefahr im Tracheobronchialsystem (TBS)

Autor: G. Farin, L. Freitag, D. Schäller, G. Reichle, M. Voigtländer, M. Enderle, K. Fischer
Rok vydání: 2005
Předmět:
Zdroj: Endoskopie heute. 18
ISSN: 1439-2577
0933-811X
DOI: 10.1055/s-2005-864986
Popis: Hintergrund: Die Anwendung thermischer Verfahren (Nd:YAG-Laser, APC) zur Hamostase und Gewebedevitalisation im Tracheobronchialsystem (TBS) zahlt zu den gangigen Behandlungsmethoden der interventionellen Bronchoskopie. Eine seltene Komplikation ist ein endobronchialer Brand mit im Einzelfall ernsten Folgen fur den Patienten und teuren Schaden am Instrumentarium. Ziel: Untersuchung der Einzelfaktoren und ihrer Zusammenhange, die einen Gewebebrand verursachen konnen. Darauf basierend soll ein Verfahren entwickelt werden, durch welches sich die Brandgefahr entscheidend reduzieren lasst und die Sicherheit der Anwendung der APC im TBS weiter erhoht werden kann. Methodik: In einem ersten Schritt wurden in vitro Versuche an organischen Geweben durchgefuhrt, in denen die Voraussetzungen eines Gewebebrandes unter besonderer Berucksichtigung des Einfluss von Sauerstoff gepruft wurden. Der Versuchsaufbau wurde so gestaltet, dass alle notwendigen Parameter (organisches Gewebe, O2-Atmosphare, Volumenverhaltnisse, APC-Sonde) weitgehend der Anwendung in vivo entsprachen. Durch Zufuhrung elektrischer Energie und unterschiedlicher Dosierungen des Sauerstoffgehalts konnten die Voraussetzungen fur einen sich selbst unterhaltenden Brand in einem exothermen Reaktionsprozess des erhitzten organischen Gewebes aufgezeigt werden. In einem zweiten Schritt wurde ein Argon „PreFlow“-Verfahren entwickelt, welches bei der Anwendung der APC im TBS den Sauerstoff im Zielgebiet schneller auf ein unkritisches Niveau reduzieren soll. Mittels endobronchialer Gasanalysen im Massenspektrometer wurde das Verfahren auf seine klinische Effektivitat uberpruft. Ergebnisse: Fur ein selbstandiges Brennen von biologischem Gewebe mussen drei Voraussetzungen vorliegen: ein Brennstoff, ein Verbrennungsstoff und eine ausreichend hohe Zundtemperatur. Deren Konzentrationsverhaltnis bestimmt die Verbrennung. Bei einem Sauerstoffgehalt ≥ 80% brannte organisches Gewebe selbstandig. Einen grosen Einfluss ubte der Wassergehalt des Gewebes aus. Nur trockenes Gewebe konnte verbrannt werden. Fur die Anwendung thermischer Verfahren wurde ein Grenzwert des Sauerstoffs von 40% ermittelt. Unterhalb dieses O2-Grenzwertes war durch APC in vitro kein Gewebebrand zu induzieren. Mithilfe eines Argon „PreFlow“ konnte dieser O2-Zielwert in der klinischen Praxis tatsachlich schnell erreicht werden. Schlussfolgerung: Die Anwendung eines Argon „PreFlow“ bei der APC kann die Sauerstoffkonzentration im Zielgebiet auf unkritische Werte ≤ 40% erfolgreich reduzieren. Ein Algorithmus fur die klinische Anwendung der APC mit Argon „PreFlow“ im TBS wurde erarbeitet.
Databáze: OpenAIRE