Therapie der Akne mit Antiandrogenen - Eine evidenzbasierte Ubersicht. Treatment of acne with antiandrogens - an evidence-based review

Autor: Christos C. Zouboulis
Rok vydání: 2003
Předmět:
Zdroj: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. 1:535-546
ISSN: 1610-0387
1610-0379
DOI: 10.1046/j.1610-0387.2003.03011.x
Popis: Zusammenfassung Hintergrund: Zu den wichtigsten Faktoren, die zur Pathogenese der Akne beitragen, gehort eine erhohte Talgdrusenaktivitat mit Seborrhoe. Die antiandrogene Therapie zielt auf die androgenmetabolisierenden follikularen Keratinozyten und die Talgdruse mit primarer sebostatischer Wirkung, wobei eine Minderung der Talgsyntheserate von 12,5 % bis zu 65 % erreicht werden kann. Nach ihrem Mechanismus teilt man die Antiandrogene ein in Androgenrezeptorblocker sowie Hemmer der zirkulierenden Androgene durch Wirkung auf das Ovar (orale Kontrazeptiva), Hemmer der zirkulierenden Androgene durch Wirkung auf die Hypophyse (Gonadotropin-releasing-Hormone-Agonisten und Dopamin-Agonisten bei Hyperprolaktinamie), Hemmer der Nebennierenrindenaktivitat und Hemmer des peripheren Androgenmetabolismus (5α-Reduktase-Inhibitoren, Hemmer anderer Enzyme). Methoden: In dieser Studie wurden alle in MedLine publizierten Original- und Ubersichtsarbeiten uber die Therapie der Akne mit Antiandrogenen sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit Hilfe der Suchbegriffe „acne”, „seborrhea”, „polycystic ovary syndrome”, „hyperandrog*” und „treatment” ausgesucht und nach ihrer Evidenzebene eingeteilt. Ergebnisse: Von den zur Verfugung stehenden therapeutischen Moglichkeiten zeigen die Kombinationen Cyproteronacetat (2 mg)/Ethinylestradiol (35 µg), Drospirenon (3 mg)/Ethinylestradiol (30 µg) und das kombiphasische Praparat mit Desogestrel (25 µg)/Ethinylestradiol (40 µg) fur 1 Woche gefolgt von Desogestrel (125 µg)/Ethinylestradiol (30 µg) fur 2 Wochen die starkste Antiakne-Wirkung. Gestagene oder Ostrogene jeweils als Monotherapie, Spironolacton, Flutamid, Gonadotropin-Releasing-Hormone-Antagonisten und Hemmer des peripheren Androgenmetabolismus werden nach dem heutigen Kenntnisstand nicht empfohlen. Niedrig dosiertes Prednisolon wird nur bei late-onset kongenitaler adrenaler Hyperplasie eingesetzt und Dopamin-Agonisten nur bei Hyperprolaktinamie. Die Therapie mit Antiandrogenen setzt voraus, das keine entsprechenden Kontraindikationen vorliegen. Schlusfolgerung: Die antiandrogene Therapie ist weiblichen Patienten vorbehalten, die weitere Zeichen eines peripheren Hyperandrogenismus oder einer Hyperandrogenamie aufweisen. Zudem konnen Frauen mit Acne tarda oder persistierender therapieresistenter Akne mit gleichzeitigem Kontrazeptionswunsch mit Antiandrogenen behandelt werden sowie im Rahmen der Durchfuhrung einer systemischen Isotretinoin-Therapie. Die antiandrogene Therapie ist keine primare Monotherapie einer nicht entzundichen und milden entzundlichen Akne.
Databáze: OpenAIRE