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Obwohl internationale okonomische Verflechtungen kein wirklich neues Phanomen sind – so reichten die Handelsverbindungen der alten Agypter bereits bis nach Indien und die Weltwirtschaft hatte vor dem ersten Weltkrieg einen Vernetzungsgrad erreich, zu dem sie erst am Ende des 20. Jahrhunderts zuruck fand (vgl. Macharzina/Fisch 2004, Sp. 360 f.; Liebert 2007, S. 1; Kutschker/Schmid 2008, S. 7-14 u. S. 41 f.) – war die Realitat der (westlichen) Unternehmen in den vergangenen Jahren von einer zunehmenden Internationalisierung gepragt. Dies wird zum Beispiel bei einer Betrachtung der in den Abbildungen 3-1 und 3-2 dargestellten Entwicklung der deutschen Exporte und der Entwicklung der Bestande deutscher Direktinvestitionen im Ausland deutlich. Bezogen auf den Begriff der Internationalisierung ist allerdings zwischen der Internationalisierung als Zustandsbeschreibung und der Internationalisierung als Prozess zu unterscheiden (vgl. Glaum 1996, S. 11). Wahrend die Internationalisierung als Zustandsbeschreibung, welche im Folgenden auch als statische Perspektive bezeichnet wird, fokussiert, inwieweit ein Unternehmen international aufgestellt ist, wird in der zweiten Perspektive die Internationalisierung als Sequenz einzelner Markteintritte und der Ausweitung der Aktivitaten eines Unternehmens auserhalb seines Heimatlands betrachtet. Daher wird die zweite Perspektive im Folgenden auch die Prozessperspektive genannt. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird der Begriff der Internationalisierung – sofern nicht ausdrucklich auf die statische Perspektive verwiesen wird – im Sinne der Prozessperspektive verwendet, da untersucht werden soll, wie Unternehmen lernen, wenn sie in neue Markte eintreten oder ihre internationalen Aktivitaten ausweiten und wie sich dieses Lernen auf ihren Erfolg auswirkt. Fur die Internationalisierung im Sinne der statischen Perspektive wird hingegen hauptsachlich der Begriff des Internationalisierungsgrads verwendet. |