Allgemeiner klinischer Anwendungsbereich von Erythromycin

Autor: M. Kienitz
Rok vydání: 1977
Předmět:
Zdroj: Infection. 5:37-41
ISSN: 1439-0973
0300-8126
Popis: Ungeachtet der Entwicklung neuer und zweifellos nutzlicher Praparate hat Erythromycin auch heute seinen festen Platz in der antibiotischen Therapie bakteriell bedingter Krankheiten. Neben seiner guten Wirksamkeit ist das weitgehende Fehlen von Nebenwirkungen hervorzuheben. Die gelegentlich beschriebenen cholestatischen Hepatosen verursachte ein nicht mehr im Handel befindliches Erythromycin-Derivat. Ansonsten fallen Nebenwirkungen bis auf nicht sehr haufige Magen-Darm-Storungen kaum ins Gewicht. Der Indikationsbereich fur Erythromycin umfast fur den praktischen Gebrauch vor allem Infektionen der oberen Luftwege, Otitis media, Lymphadenitis colli, Mykoplasmen-Infektionen u. a. m. Bei Penicillinallergie bietet sich Erythromycin als erprobte Ausweichmoglichkeit an (z. B. bakterielle Angina mit Nachweis von A-Streptokokken). Nachdem feststand, das rektal verabreichtes Erythromycin mehr als ausreichend hohe Hemmkonzentrationen fur die in Frage kommenden Erreger sichert, wurde in Fortfuhrung klinischer Studien anderer Autoren die rektale Erythromycin-Medikation in drei Prufgruppen nach vorgegebenem Schema an 67 Patienten untersucht. Die klinisch registrierbaren Parameter zeigten bei dem Vergleich der beiden Kollektive hinsichtlich der Wirksamkeit und Nebenwirkungen keine Unterschiede. Entsprechend dem Ergebnis von Vorversuchen zeigten sich allerdings bei einigen Kindern der rektalen Applikationsgruppe lokale Reizzustande, die aber keinen Therapieabbruch erforderten. Die eigenen Erfahrungen mit Erythromycin sind bei Einhaltung der vorgeschriebenen Indikationen nach wie vor gut und unterstutzen unsere Auffassung, dieses zuweilen als „veraltet“ bezeichnete Antibiotikum auch weiterhin an seinem Platz zu belassen.
Databáze: OpenAIRE