Bedeutung der lokalen und systemischen Hämostaseaktivierung für die Versorgung krebskranker Patienten

Autor: Katharina Holstein, B. Eifrig, Florian Langer, Carsten Bokemeyer
Rok vydání: 2010
Zdroj: Onkologische Welt. :121-128
ISSN: 2567-5796
1869-0874
DOI: 10.1055/s-0038-1630960
Popis: ZusammenfassungDer klinische Zusammenhang zwischen Tumor undThrombose ist seit den Beobachtungen von ArmandTrousseau (1865) bekannt. DieAktivierung der Hämostase und Fibrinolyse bei Krebspatienten spielt in der Ätiologie der venösen Thromboembolie (VTE) oder systemischer Gerinnungsstörungen wie der disseminierten intravasalen Gerinnung eine wichtige Rolle. Sie fördert auch unmittelbar die Progression maligner Erkrankungen. Besonders der Tissue-Faktor (TF) scheint für Tumorwachstum und -metastasierung von Bedeutung zu sein. Es gibt Hinweise dafür, dass Gerinnungsstörungen bei Krebspatienten zumindest teilweise der Kontrolle durch definierte genetische Ereignisse in der molekularen Tumorgenese unterliegen, die aktivierende und inaktivierende Mutationen von Onko- bzw. Tumorsuppressorgenen einschließen. Die langfristige Behandlung mit niedermolekularem Heparin (NMH) gilt als Standardtherapie der tumorassoziierten VTE. Zahlreiche (tier)experimentelle und klinische Studien legen jedoch nahe, dass NMH auch in der Behandlung von Krebspatienten von Nutzen sein könnte. Mit dieser Arbeit soll ein Überblick gegeben werden zu Bedeutung, Ursache und Therapie von tumorassoziierten Gerinnungsstörungen sowie zu zellulären und molekularen Mechanismen, durch die verschiedene Komponenten des Hämostasesystems (z. B. TF, Blutplättchen und Fibrinoogen) zur Tumorprogression beitragen.
Databáze: OpenAIRE