Städtebau zwischen SUP und UVP - Eine Fallstudie zum Entwicklungsprojekt Berresgasse in Wien
Autor: | Prem, Katharina |
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Jazyk: | němčina |
Rok vydání: | 2022 |
Předmět: | |
DOI: | 10.34726/hss.2022.91663 |
Popis: | Durch jüngste Entwicklungen rund um die Stadterweiterungsprojekte im 22. Bezirk ist die Städtebau-UVP neuerdings in den Fokus gerückt. Die Schwierigkeiten in der Vollzugspraxis sind vor allem darauf zurückzuführen, dass Städtebauvorhaben aufgrund ihrer Charakteristik zwischen der Strategischen Umweltprüfung und der Umweltverträglichkeitsprüfung angesiedelt sind. In Österreich werden sie als Erschließungsvorhaben angesehen, bei denen die Aufschließung eines Gebietes für die nachfolgende Bebauung im Zentrum steht. Es handelt sich daher um eine Rahmenplanung für mehrere, einzelne Bauprojekte, deren Details noch nicht bekannt sind. Diese unterliegt mit Überschreiten der Schwellenwerte und Vorliegen bestimmter, qualitativer Kriterien einer UVP-Pflicht. Nachdem der Grundgedanke der UVP darin besteht, ein bestimmtes Projekt vor seiner Genehmigung auf mögliche erhebliche Umweltauswirkungen zu untersuchen, sind Erschließungsvorhaben als Planung im Grunde systemwidrig. Neben den verfahrensrechtlichen Besonderheiten bei der Städtebau-UVP bereitet die Auslegung der Tatbestandsmerkmale weiterhin Schwierigkeiten. Die aktuelle Rechtsprechung zum Entwicklungsgebiet Berresgasse sorgt für mehr Klarheit, eine Novellierung des Tatbestandes wird allerdings weiterhin als notwendig erachtet. Im Zuge der Fallstudie der Berresgasse wird anhand eines konkreten Praxisbeispiels aufgezeigt, wie die Umweltprüfungen in einem Planungsprozess ablaufen bzw wie dabei die SUP und die UVP zusammenwirken. Neben einer Betrachtung des Rechtsbestandes und der Auslegung des Tatbestandes „Städtebauvorhaben“ wird aus Sicht der Stadtplanung näher beleuchtet, welcher rechtliche Rahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung notwendig ist. Bei Städtebauvorhaben ergeben sich die wesentlichen Umweltauswirkungen idR durch den Standort, die Größe der versiegelten Fläche und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Die Fallstudie verdeutlicht, dass die wesentlichen Entscheidungen idR auf höheren Planungsebenen getroffen werden, diese strategischen Überlegungen allerdings nicht von einer Umweltprüfung begleitet sind. Es scheint nicht sinnvoll, die Umweltauswirkungen von Städtebauvorhaben erst dann einer Umweltprüfung zu unterziehen, wenn die Entscheidungen bereits getroffen wurden und Alternativen im Grunde nur mehr in der konkreten Ausgestaltung des Städtebauvorhabens bestehen. Dabei ist besonders bei der Verknüpfung der SUP und der UVP ein großer Handlungsbedarf erkennbar. Ein Blick nach Deutschland zeigt, dass eine sog. Abschichtung zwischen den beiden Prüfungen zu einer Effizienzsteigerung der Verfahren und der Vermeidung unnötiger Mehrfachprüfungen führen kann. Due to recent developments related to the urban development projects in the 22nd district, the Environmental Impact Assessment for these types of projects has recently come into focus. The difficulties in the enforcement arise mainly from the fact that urban development projects, due to their characteristics, stand between the Strategic Environmental Assessment and the Environmental Impact Assessment. In national implementation, they are regarded as development projects that focus on opening up an area for subsequent development. It is therefore an outline planning for several, individual building projects, of which the details are still unknown. It is subject to an EIA obligation if the threshold values are exceeded and certain qualitative criteria are met. Since the basic idea of EIA is to examine a specific project for possible significant environmental impacts before it is approved, development projects in the sense of planning are basically contrary to the system. In addition to the procedural peculiarities of the EIA for urban development projects, the interpretation of the qualitative elements continues to cause difficulties. The current case law on the Berresgasse development area provides more clarity, however, an amendment of the law is still considered to be necessary. In the case study on the Berresgasse, a specific practical example is used to show how environmental assessments are carried out in a planning process and how SEA and EIA interact. In addition to a consideration of the legal status quo and the interpretation of urban development projects in the sense of the UVP-G 2000, the legal framework necessary for sustainable urban development is examined in more detail from the perspective of urban planning. The main environmental impacts of urban development projects usually result from the location, the size of the sealed area and an increased volume of traffic. This case study shows that the main decisions are usually taken at higher planning levels, however these strategic considerations are not accompanied by an environmental assessment. It does not seem sensible to examine the environmental impacts of urban development projects only after decisions have already been made and when alternatives basically only exist in the concrete design of the urban development project. It also turns out that there is a need for action, especially in linking SEA and EIA. When comparing Austrian to German regulations, it becomes apparent that a so-called “Abschichtung” between the two assessment instruments can lead to an increase in the efficiency of the procedures and prevent an unnecessary additional assessment of the same content. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |