Klinische Praxis der systemischen Lyse unter prähospitaler Reanimation
Autor: | M. Loyen, E. Holz, A. Bohn, S. Römer, S. Everding, J. Waltenberger, F. Lieder, Pia Lebiedz, P. Baumgart |
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Rok vydání: | 2015 |
Předmět: | |
Zdroj: | Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin. 110:445-451 |
ISSN: | 2193-6226 2193-6218 |
DOI: | 10.1007/s00063-014-0451-3 |
Popis: | Die systemische Thrombolyse wurde als einzige mogliche prahospitale Therapieoption fur Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand auf dem Boden einer akuten myokardialen Ischamie oder einer Lungenarterienembolie eingefuhrt, wird aber weiterhin kontrovers diskutiert In der vorliegenden Studie wurden daher die klinische Anwendungspraxis, die Komplikationsrate und der Nutzen der systemischen Thrombolyse unter Reanimation bei Patienten mit kardial bedingtem Kreislaufstillstand untersucht. In die retrospektive Fall-Kontroll-Studie wurden 194 Patienten nach prahospitalem plotzlichem Herztod eingeschlossen. Davon erhielten 96 Patienten unter dem Verdacht auf einen kardial bedingten Kreislaufstillstand bei Lungenarterienembolie (LAE) oder Myokardischamie (MI) eine Lysetherapie und wurden mit entsprechenden 98 Patienten ohne Lysetherapie verglichen. Neben den Umstanden des Kreislaufstillstands, dem Verlauf und Erfolg der Reanimation und dem innerhospitalen Verlauf inklusive der Blutungskomplikationen wurde das Gesamtuberleben ebenso wie das neurologische Outcome verglichen. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bei Patienten mit oder ohne Thrombolyse in Bezug auf die Umstande des Herz-Kreislauf-Stillstands. Patienten, die eine Thrombolyse erhielten, waren signifikant junger, wurden haufiger mit weiteren Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern und mit Amiodaron behandelt. Sie erhielten auserdem hohere Dosen von Epinephrin und wurden signifikant haufiger unter laufender Reanimation in ein Krankenhaus gebracht. In der Gesamtkohorte zeigte sich ein Trend zu mehr prahospitalem „return of spontanous circulation“ (ROSC) nach Thrombolyse. Bei Patienten, die mit Azetylsalizylsaure und Heparin vorbehandelt wurden, verbesserte sich die prahospitale Rate von ROSC durch die zusatzliche Thrombolyse allerdings nicht. Signifikante Unterschiede im Hinblick auf Blutungskomplikationen oder die Notwendigkeit einer Bluttransfusion zeigten sich aufgrund der geringen Patientenzahlen nicht. Die Indikation zur systemischen Thrombolyse sollte im Rahmen der prahospitalen Reanimation nach LAE oder MI auf Patienten mit klaren Symptomen einer akuten Lungenembolie oder wiederholten Episoden von Kammerflimmern bei akutem Herzinfarkt beschrankt bleiben. Aufgrund fehlender Evidenz sollte die systemische Thrombolyse nicht als Ultima-Ratio-Therapie bei jungeren Patienten mit persistierendem Kammerflimmern eingesetzt werden. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |