Popis: |
Gewaltkriminalitat Jugendlicher ist ein standiges Thema nicht nur der Medien, der Offentlichkeit und der (Kriminal-)Politik, sondern auch der (kriminologischen) Forschung. Dabei wird in der offentlichen Diskussion und vor allem in den Medien — die Kriminologie ist da etwas zuruckhaltender — zwischen Jugend und Gewalt eine direkte Verbindungslinie gezogen: Jugendgewalt, die der Sache nach ubrigens Jungengewalt ist (1994 sind nur 10,9% aller unter 21jahrigen TV der “Gewaltkriminalitat” weiblich, bei den Straftaten gegen das Leben 7,2%, bei den Raubdelikten und den Sachbeschadigungen 8,7%, den gefahrlichen und schweren Korperverletzungen 11,6% und bei den vorsatzlichen leichten Korperverletzungen 13,6%) und deren Opfer ganz uberwiegend andere junge Manner sind, wird als auserst bedrohlich dargestellt — bis hin zu der Befurchtung, das eine ganze Generation in Richtung Gewalt driften und verloren gehen konnte. Bei einer sachlichen Betrachtung stellt man fest, das Jugendliche zwar erheblich an spektakularen und offentlichen Gewaltvorkommnissen beteiligt sind und bei einigen Gewalt-Deliktsbereichen auch erhebliche Anteile an den Tatverdachtigen (TV) stellen, es zeigt sich aber auch, das mit den zur Verfugung stehenden Daten keine generelle Zunahme nur der Jugendgewalt zu belegen ist — und auch nicht die schon traditionell immer wieder aufgestellte Behauptung, das “die Tater immer junger werden”. |