Zervix-Sonographie zum Screening für Frühgeburtlichkeit und zur Prädiktion für eine erfolgreiche Entwicklung?

Autor: J. Middelanis, R. Berger
Rok vydání: 2003
Zdroj: 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe ISBN: 9783642621253
DOI: 10.1007/978-3-642-18257-0_12
Popis: Trotz weltweiter Anstrengungen ist die Fruhgeburtlichkeit nach wie vor eines der herausragenden Themen der Perinatalmedizin. In Deutschland erleiden jahrlich etwa 6—8% aller Schwangeren eine Fruhgeburt. Obwohl die Anzahl der betroffenen Kinder zunachst gering erscheint, sind sie doch in hohem Mase von perinataler Mortalitatund Morbiditat betroffen. Zwei Drittel aller Kinder, die perinatal versterben, sind Fruhgeborene mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1500 Gramm (Perinatalstatistiken der Bundeslander). Zu den schwerwiegendsten Komplikation der uberlebenden Kinder gehoren ausgedehnte intrazerebrale Blutungen und periventrikulare Leukomalazien. Je nach Ausmas und Lokalisation des Insultes entwickeln diese Kinder spastische Paresen, Choreoathetosen,Ataxien, aber auch leichtere Formen von sensomotorischen Integrationsstorungen [1]. Nicht selten ist die kognitive Leistungsfahigkeit eingeschrankt.Auch psychopathologische Entwicklungsformen,wie beispielsweise das Auftreten einer Schizophrenie, scheinen gehauft mit peripartalen Komplikationen assoziiert zu sein. Die Belastungen, die hieraus fur die Betroffenen und ihre Angehorigen resultieren, sind von betrachtlichem Ausmas und erfordern eine enge Kooperation zwischen Geburtshelfern, Neonatologen, Neuropadiatern, Motopaden, Logopaden, Kinder- und Jugendpsychiatern, und sonstigen Spezialisten. Allein die Schadenssumme, die derzeit in der Forensik im Falle eines peripartal hirngeschadigten Kindes den Eltern zugesprochen wird, liegt bei ca. 250.000 EUR.Bedenkt man daruber hinaus die volkswirtschaftlichen Folgekosten, die durch Erwerbsunfahigkeit der schwerstgeschadigten Kinder entstehen, liegen die Belastungen, die pro Geburtenjahrgang auf die Solidargemeinschaft zukommen, bei ca. 500 Mio. EUR [1].
Databáze: OpenAIRE