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Zusammenfassung Einleitung In einem 2011/12 durchgefuhrten Survey zur Aus-, Weiter- und Fortbildungssituation in Evidenzbasierter Medizin (EbM) in Deutschland, Osterreich und der Schweiz wurde eine deutliche Zunahme an Aus-, Weiter-, und Fortbildungsveranstaltungen beschrieben, die fur verschiedene Zielgruppen angeboten werden. Um Aussagen uber einen moglichen berufsgruppenspezifischen bzw. ubergreifenden Charakter von EbM-Bildungsangeboten machen zu konnen, wurden unter der Frage von Unterschieden und Gemeinsamkeiten die Inhalte und Strukturen der Veranstaltungen miteinander verglichen. Methoden Im ersten Schritt wurden verschiedene Institutionen im Gesundheitswesen kontaktiert, die Teilnehmer der EbM-Akademie als key informants befragt und die Mitglieder der deutschsprachigen allgemeinmedizinischen Fachgesellschaften und des Deutschen Netzwerkes Evidenzbasierte Medizin angeschrieben, um potentielle Anbieter von Veranstaltungen zu identifizieren. Im zweiten Schritt wurden pilotierte Detailfragebogen versendet, die eine zielgruppenspezifische Analyse der Inhalte, der Strukturen und der didaktischen Methoden ermoglichten. Ergebnisse Von 185 beschriebenen Veranstaltungen richten sich 117 (63,8%) an Studierende, 70 (37,8%) an Arzte und 55 (29,7%) an Pflegende und Angehorige anderer Gesundheitsfachberufe. Weitere grose Zielgruppen sind allgemein Interessierte im Gesundheitswesen mit 38 (20,5%) und Patienten mit 18 (9,7%) Veranstaltungen (Mehrfachnennungen moglich). Wahrend Studierende vor allem in Pflichtveranstaltungen im Seminar-, Kurs-, oder Vorlesungsformat mit einer hoheren Teilnehmerzahl unterrichtet werden, finden die Angebote fur die anderen Zielgruppen neben Seminaren und Kursen haufig als Workshops in kleineren Gruppen auf freiwilliger Basis in vergleichbarer Stundenzahl statt. Inhaltlich werden in allen Zielgruppen vorwiegend die ersten drei Schritte der EbM nach Sackett an Teilnehmer mit wenigen Vorkenntnissen vermittelt. Spezielle Inhalte sind unterschiedlich verteilt und zeigen einen gewissen Zuschnitt auf die entsprechenden Berufsgruppen. Diskussion und Schlussfolgerung Strukturelle Unterschiede in den Veranstaltungen verschiedener Zielgruppen sind am ehesten auf unterschiedliche Rahmenbedingungen in Beruf und Ausbildung zuruckzufuhren. Die inhaltlichen Parallelen weisen jedoch auf deutliche Ubereinstimmungen in der Vermittlung der Grundlagen hin, wobei durch spezielle Inhalte individuelle Schwerpunkte gesetzt werden. |