20 Jahre deutsche Einheit — Ist die ostdeutsche Wirtschaft immer noch 'krank'?
Autor: | Timo Mitze, Gerhard Untiedt, Björn Alecke |
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Rok vydání: | 2010 |
Předmět: | |
Zdroj: | List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik. 36:1-28 |
ISSN: | 2364-3943 0937-0862 |
DOI: | 10.1007/bf03373320 |
Popis: | 20 Jahre nach dem Fall der Mauer scheint die okonomische Situation der Neuen Lander nach wie vor prekar und von einer „selbsttragenden“ Entwicklung weit entfernt. Nicht nur die Arbeitslosigkeit ist immer noch doppelt so hoch wie in den alten Landern. Nach anfanglichen Erfolgen stockt seit Mitte der 90er Jahre auch der gesamtwirtschaftliche Konvergenzprozess. Dieser Beitrag zeigt allerdings, dass die niedrige gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate in Ostdeutschland nicht trotz, sondern wegen der raschen Konvergenz in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung beobachtet werden kann. Unterhalb der aggregierten Betrachtungsebene vollzieht sich gegenwartig in Ostdeutschland ein „versteckter“ Transformationsprozess, in dessen Verlauf massive Verwerfungen in der Nachfrage- und Produktionsstruktur, die sich als Konsequenz der finanz- und wirtschaftspolitischen Weichenstellungen unmittelbar nach der Wiedervereinigung einstellten und analog zum Phanomen der „Hollandischen Krankheit“ interpretiert werden konnen, bereinigt werden. Eine sektoral differenzierte Analyse makrookonomischer Kennziffern offenbart daruber hinaus einen ungebrochenen Trend bei der Angleichung des industriellen Produktivitatsniveaus zwischen den neuen und den alten Landern. Da die Lohnstuckkosten mittlerweile deutlich unter dem westdeutschen Referenzwert liegen, entwickelt sich seit Anfang des neuen Jahrzehnts auch die Erwerbstatigkeit in der ostdeutschen Industrie relativ besser als in den alten Landern. Eine wichtige Determinante fur den Aufholprozess der ostdeutschen Industrie sind die hohen Ausrustungsinvestitionen und die damit verbundene Kapitalintensivierung. Zwar wurde in der Literatur vereinzelt dieser Zusammenhang zwischen Konvergenz und Investitionstatigkeit in Frage gestellt, doch zeigt eine panelokonometrische Untersuchung eine enge Beziehung zwischen diesen beiden Grosen. |
Databáze: | OpenAIRE |
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