Anwendung und Effekte des 'blood flow restriction training'
Autor: | S Haufe, M.W. Busse, Uwe Tegtbur |
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Rok vydání: | 2020 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Unfallchirurg. 123:170-175 |
ISSN: | 1433-044X 0177-5537 |
Popis: | Blood flow restriction (BFR) limitiert den arteriellen sowie venosen Blutfluss und fuhrt zum Blutpooling, wodurch trainingsinduzierte Effekte verstarkt werden konnten. Krafttraining bei niedrigeren Intensitaten (20–30 % der Maximalkraft) zeigte in Kombination mit BFR ahnliche Effekte auf die Muskelhypertrophie wie Training mit 70 %iger Maximalkraft ohne BFR. Niedrigintensives Radausdauertraining mit BFR verbessert die Muskelhypertrophie sowie die Ausdauerleistung und aktiviert die Angiogenese. Nach Bestimmung des kompletten Okklusionsdrucks an der entsprechenden Extremitat wird empfohlen, das BFR-Training mit 40–80 % des gemessenen Drucks durchzufuhren. Wahrend des Krafttrainings der oberen Extremitaten fuhrt eine Teilokklusion mit 60–80 % zu einer Minderung des arteriellen Blutflussvolumens um 20–50 %. Als Ursachen fur die durch BFR erhohten Trainingseffekte werden die lokale Ischamie und Hypoxie, der starkere metabolische Reiz, die Schwellung der Muskelzellen und der gesteigerte oxidative Stress diskutiert. In Kurzzeitstudien konnten fur das Krafttraining mit und ohne BFR vergleichbare Anpassungen auf Parameter der fibrinolytischen Aktivitat, der Koagulation oder der Inflammation gezeigt werden. Thrombosen nach BFR sind bisher nur selten beschrieben, bedurfen jedoch der weiteren Abklarung durch entsprechende Studien. Das BFR-Training fuhrt zu starkerer Aktivierung des muskularen Metaboreflexes und damit zu relativ starkeren Anstiegen des Belastungsblutdrucks, sodass Herz-Kreislauf-Parameter im BFR-Training kontrolliert werden sollten. Erste Metaanalysen bei Gesunden und Patienten mit geringen Fallzahlen deuten auf die Effektivitat des BFR-Trainings hin. Standardisierungen oder Leitlinien fur die klinische Anwendung stehen noch aus. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |