Aneuploidiescreening im Kontext der neueren biologisch-medizinischen Erkenntnisse, der rechtlichen Situation in der D‑A‑CH-Region und unter Berücksichtigung der psychologischen Aspekte der Kinderwunschpatienten
Autor: | Dietmar Spitzer, Maximilian Schuff, Barbara Wirleitner, Maximilian Murtinger, Astrid Stecher, Pierre Vanderzwalmen, Adriane Rima Damko, Deborah Staub |
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Rok vydání: | 2020 |
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Zdroj: | Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Österreich. 30:39-52 |
ISSN: | 1996-1553 1997-6690 |
DOI: | 10.1007/s41974-020-00129-9 |
Popis: | Das „preimplantation genetic screening“ (PGS)/„preimplantation genetic testing for aneuploidies“ (PGT-A) ist ein Teil der Praimplantationsdiagnostik (PID). Der Begriff umfasst eine Vielzahl von Methoden, die angewandt werden, um die chromosomale Konstitution eines Embryos vor dessen Transfer in die Gebarmutter zu erfassen. Dabei geht es nicht etwa darum, die Weitergabe (mono‑)genetisch bedingter Erbkrankheiten zu verhindern, sondern rein um den Ausschluss von Aneuploidien. Mit der Anwendung eines PGS sollten die Implantationschancen sowie die Lebendgeburtenraten steigen und die Abortraten sinken, da euploide Embryonen fur den Transfer ausgewahlt werden, so die klinische Hypothese. In den letzten Jahren erfuhr diese Technik nicht nur eine rasante technische Entwicklung, sondern erfreut sich international auch einer zunehmenden Beliebtheit. Was dabei haufig nicht beachtet wird, ist die Tatsache, dass nach wie vor die klinische Evidenz fehlt, die den postulierten „benefit“ des PGS beweist. Selbst neueste Techniken, wie das „next generation sequencing“ (NGS), konnten bisher daran nichts andern. Im Gegenteil, diese hochsensitiven Analyseplattformen haben zu neuen Erkenntnissen uber den chromosomalen Status des Praimplantationsembryos gefuhrt und damit auch zu einem fundamentalen Problem, das das PGS allgemein infrage stellen konnte – namlich die Tatsache, dass ein nicht unwesentlicher Teil der menschlichen Embryonen nicht uniform euploid oder aneuploid ist, sondern als ein chromosomales Mosaik (CM) mit numerischen und/oder strukturellen Aberrationen vorliegt. Diese Ubersichtsarbeit fasst die aktuelle Literatur zusammen und durchleuchtet die Kernprobleme des PGS aus biologisch-medizinischer, juristischer und ethischer Sicht. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |