Die urnenfelderzeitliche Grabgruppe und späteisenzeitliche Siedlung der Trasse der B4 der Ortsumfahrung Mold

Autor: Mayrhofer, Maria
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2013
DOI: 10.25365/thesis.26763
Popis: Der Fundort Mold gehört zur Ortsgemeinde Rosenburg-Mold und liegt im Horner Becken rund 4 km südöstlich der Stadtgemeinde Horn. Das Horner Becken zeichnet sich in geologischer Hinsicht durch das Kristallin der Böhmischen Masse aus. Im Zuge von Vorbereitungsarbeiten zum Bau der Ortsumfahrung wurden innerhalb der Trasse zwischen November 2002 und Ostern 2003 drei Bereiche durch die Abteilung für Bodendenkmale des Bundesdenkmalamtes (Beauftragung Verein ASINOE) untersucht. Hierbei kamen eine urnenfelderzeitliche Grabgruppe (Schnitt 1) und latènezeitliche Siedlungsreste (Schnitt 2) zutage. Der dritte Bereich (Schnitt 3) erwies sich als fund- und befundleer. Die Bestattungen sind der mitteldonauländischen Urnenfelderkultur zuzurechnen. Die sechs Toten wurden verbrannt in Urnengräbern bestattet. Die Untersuchung des Leichenbrandes ergab, dass es sich bei den Bestatteten um drei adulte Frauen, zwei adulte Männer sowie ein Kind handelte. Die Beigaben reichen von keramischem Material bis hin zu Trachtbestandteilen und Messerfragmenten aus Buntmetall. Eine genauere zeitliche Einordnung anhand des teilweise schlecht erhaltenen Fundmaterials ist schwierig, da es Belege für die gesamte Urnenfelderzeit gibt. Ein leichter Schwerpunkt liegt jedoch zwischen der mittleren bis jüngeren Urnenfelderzeit und die jüngsten Stücke weisen auf eine Belegung bis in die jüngere Urnenfelderzeit und frühe Hallstattzeit hin. In Schnitt 2 wurden zwei latènezeitliche Grubenhäuser oder Keller sowie eine rechtwinkelige Doppelpfostensetzung am Ostende freigelegt, deren Funktion jedoch unklar ist. Den überwiegenden Teil des Fundmaterials stellt, neben Hüttenlehm und Tierknochen, stark fragmentierte Keramik in Form von Schüsseln, Fässchen und Töpfen dar. Zahlreiche Wandstücke waren mit Kammstrich verziert. Unter den Keramikfragmenten fand sich eine hohe Anzahl an graphitgemagerten Stücken. Daneben wurden in Schnitt 2 einige Keramikbruchstücke mit Graphitierung geborgen. Die Auswertung der Gefäßformen spricht für einen zeitlichen Schwerpunkt in den Horizonten 4 und 5 nach Meduna, also in die Zeitstufe Latène C.
Databáze: OpenAIRE