Chemische Charakterisierung von südosteuropäischen Individuen aus der Gattung Achillea

Autor: Leidenmuehler, Peter
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2008
DOI: 10.25365/thesis.2890
Popis: 76 bulgarische Vertreter von Achillea wurden anhand von Gaschromatographie, Dünnschichtchromatographie und IR-Spektroskopie analysiert und hinsichtlich der Zusammensetzung der Mono- und Sesquiterpene charakterisiert. Die Einteilung der Individuen erfolgte anhand der DC-Fingerprints und hinsichtlich dreier Summenmerkmale der Hauptkomponenten des Ätherischen Öles in Gruppen. Weiters wurde auch eine morphologische Bestimmung in die Interpretation der Individuen miteinbezogen. Hinsichtlich der verschiedenene Einteilungsformen gab es nur punktuell Übereinstimmungen. Die meisten Individuen müssen A. collina zugeordnet bzw. als Hybriden mit A. collina interpretiert werden. Es wurde gezeigt, das die chemische Zusammensetzung dieser A. collina zuzuordnenden Individuen sehr unterschiedlich ist, das Verhältnis von proazulenhältigen und prazulenfreien Individuen lag in etwa bei 2:1. Ebenso wurden mehrere Individuen gefunden, die morphologisch A. millefolium zugeordnet wurden, aber eindeutig proazulenhältig sind. Insofern wurde bestätigt, dass beim Auftreten von A. collina und seiner Hybridisierungen ein wesentliches Augenmerk auf die morphologische Bestimmung gelegt werden muss, und die chemische Charakterisierung hier nur bedingt Aufschlüsse für die Systematik bringt. Bei einer anhand der DC bestimmten Gruppe handelt es sich um Individuen, die in ihrer chemischen Zusammensetzung Ähnlichkeit mit in Ungarn und Dürnstein gefundenen Individuen haben, die als „Coll. D“ bezeichnet wurden. Es handelt sich dabei um Individuen, die morphologisch A. collina ähneln, aber proazulenfrei sind und chemisch eher an A. millefolium erinnern. Eine genaue Bestimmung, ob es sich hier um Hybriden zwischen den beiden genannten Taxa handelt oder wie diese Gruppe sonst interpretiert werden könnte steht noch aus. Aus einem Individuum dieser Gruppe wurden mit HPLC zwei Substanzen isoliert, bei denen es sich um Desacetylmatricarin und um Desacetoxymatricarin handelt. Eine genaue Bestimmung mit NMR konnte aufgrund des geringen Pflanzenmaterials nicht durchgeführt werden. Die GC- und HPLC-Analysen lassen aber vermuten, dass von den beiden Substanzen je 2 Isomere vorliegen, die sich hinsichtlich der Stellung der Methylgruppen unterscheiden. Wie Glasl und andere feststellten, handelt es sich bei den Isomeren von Desacetoxymatricarin um Leucodin und Achillin (Glasl et al. 2003). Achillea distans konnte anhand der chemischen Charaktieriserung gut von den anderen Individuen abgegrenzt werden. 5 Individuen wurden dieser Gattung zugeordnet, alle 5 sind proazulenfrei und weisen potentiell allergene α-Methylen-γ-Laktone auf, die durch IR-Spektroskopie nachgewiesen werden konnten. Die IR-Spektroskopie zeigte sich als wesentliche Ergänzung zur DC. Durch diese Methode konnten α-Methylen-γ-Laktone nachgewiesen werden, die bei 5 Individuen von Achillea distans aufttraten. Bei allen anderen Indivduen zeigte die IR-Spektroskopie die Abwesenheit der potentiell allergenen α-Methylen-γ-Laktone. Weiters gab die IR-Spektroskopie bei den proazulenhältigen Individuen Aufschluss über die Zusammensetzung der Artabsine und ihrer Veresterungen, sowie der Matricarine. Es wurde somit die Tauglichkeit der IR-Spektroskopie zur eleganten und aufschlussreichen Charakterisierung des Sesquiterpenbereiches bestätigt.
Databáze: OpenAIRE