Schlaf, Hirnstoffwechsel und zerebrale Durchblutung

Autor: G. Hajak, Eckart Rüther, J. Klingelhöfer, M. Schulz-Varszegi
Rok vydání: 1993
Zdroj: Schlaf, Gesundheit, Leistungsfähigkeit ISBN: 9783540548430
DOI: 10.1007/978-3-642-77111-8_12
Popis: Ende der 40er Jahre wurde beobachtet, das die bei einer Anasthesie auftretenden langsamen Wellen des Elektroenzephalogramms (EEG) mit einem Absinken der zerebralen Metabolismusrate fur Sauerstoff (CMRO2) vergesellschaftet sind (Himwich et al. 1947; Wollman et al. 1965). In dieser Zeit wurde in einer Reihe von Studien festgestellt, das langsame Wellen des EEG bei zerebrovaskularen Erkrankungen, Koma oder metabolischen Storungen des Gehirns von einer Abnahme der CMRO2 begleitet werden (Schmidt 1950). Seit den 60er Jahren ist bekannt, das hohe Dosen des Narkotikums und Barbiturats Thiopental beim Menschen ein isoelektrisches EEG bewirken, wobei gleichzeitig ein drastischer Abfall der CMRO2 auftritt (Pierce et al. 1962). Ahnlich erniedrigte Werte der CMRO2 sind aus Tierversuchen ebenfalls nach hochdosierter Gabe von Barbituraten bekannt (Michenfelders 1988). Das Wiederauftreten hirnelektrischer Aktivitat mit zunehmender Wellenfrequenz im EEG war von Anstiegen des zerebralen Stoffwechsels begleitet. In den 70er Jahren gab es bereits experimentell gut gesicherte Hinweise, das die CMRO2 und die zerebrale Metabolismusrate der Glukose (CMRglk) unter nichtpathologischen Bedingungen mit der Menge des zentral synthetisierten Energietragers Adenosintriphosphat (ATP) korrelieren (Siesjo 1978). Der Verbrauch des ATP bei biochemischen Reaktionen des Gehirns wird i. allg. als Mas fur den zerebralen Energiestoffwechsel gewertet. Die CMR ist daher als Aquivalent fur energieverbrauchende Prozesse aufzufassen, wie sie z. B. die synaptische Aktivitat zerebraler Neurone darstellt.
Databáze: OpenAIRE