Beobachtungen über Lebensweise, Schalenbau und Einbettung jungpaläozoischer Großforaminiferen (Fusuliniden)

Autor: Franz Kahler
Rok vydání: 1988
Předmět:
Zdroj: Facies. 19:129-169
ISSN: 1612-4820
0172-9179
DOI: 10.1007/bf02536824
Popis: Ausgedehnte biostratigraphische Untersuchungen gestatten es dem Autor, seine Untersuchungen von 1942 uber Lebensraum und Lebensweise der Fusuliniden mit neuem Material erweitert darzustellen. Bei der schwierigen Praparation von Axialschnitten fielen auch die fur die Bestimmung von Arten nur bedingt brauchbaren Sagittalschnitte an, die wesentlich deutlicher Konstruktionsfehler und Wachstumsstorungen erkennen lassen. Die Fusuliniden sind sehr formenreich und an verschiedene dene Biotope angepast. Die Entdeckung pflanzlicher Symbionten bei lebenden Foraminiferen zeigt an, das ein gewisser Lichtbedarf auch innerhalb der Fusulinidenschale wahrscheinlich war. Auffallend ist, das grose und “Schwere” Schalen im Gegensatz zu “leichten” Schalen von geringerer Festigkeit haufiger sind. Dimorphismus ist fur viele Gattungen beweisen, fur alle wahrscheinlich. Von den Bauelementen werden die Rugositat der Schalen, das biologische Sediment, die Ausatzung von Mundungen, die Anfangskammern, die Vereinigung junger Tiere zu sogenannten Doppel- und Mehrfachschalen und die fragliche Biegsamkeit von Schalenwanden erortert. Entwicklungsgeschichtlich ist der Ubergang vom alteren Schichtenbau zur Wand mit Wabenwerk (Keriothek) bewiesen, ontogenetische Spuren sind aus der B-Generation bekannt. Die sogenannten aberranten Fusuliniden treten bereits im hohen Unterperm auf, sind aber zumeist nur Ubergange zur Scheibenform, die bei hochentwickelten Fusuliniden selten ist. Ausfuhrlich wird die Uberlebenskraft des Zytoplasmas dargelegt. Die verheilung schwerster Verletzungen beweisen sie. Es entstehen dabei aber auch Misbildungen und Monstren. Selten kann man Erkrankungen annehmen. Das Sterben der Tiere ist im Schalenbau nachweisbar, wobei besonders die hohe Sterblichkeit junger Exemplare der megalospharischen Generation auffallt. Schwierig ist die Art des Lebensraumes zu deuten. Hinweise geben die Schalenbeschadigungen des toten Tieres auf dem Wege vom vermuteten Lebensraum bis zur Einbettung im Sediment, ferner die Art der Zusammenschwemmung leerer Schalen, deren Umwandlung in Schalengerolle, sowie die Einbettung und Wiederaufarbeitung von Schalen. Auch die spatere Beanspruchung der Schalen im Sediment gibt Hinweise auf Sedimentdruck, Zerbrechen an Ort und Stelle, tektonischen Einflus, Abtrag bereits verfestigter Kalke, sowie die plastische Verformung der Schalen. Diagenetische Veranderungen betreffen Schalenfullungen mit Sediment, Zementbildung, Aufsprossen von Dolomitkristallen und Verkieselungen. Die grosflachige Verbreitung einzelner Arten macht die Fusuliniden fur die Rekonstruktion der jungpalaozoischen Meeresverbindungen wertvoll.
Databáze: OpenAIRE