Urethrolithiasis beim Hund – eine retrospektive Untersuchung an 83 Rüden

Autor: Thomas Christian Häußler, Martin Kramer, Cetina Thiel, Sabine Tacke
Rok vydání: 2019
Předmět:
Zdroj: Tierärztliche Praxis Ausgabe K: Kleintiere / Heimtiere. 47:394-401
ISSN: 2567-5842
1434-1239
DOI: 10.1055/a-1020-3359
Popis: Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Die Urethrolithiasis ist eine häufige Ursache für Harnabsatzstörungen. Ziel der retrospektiven Studie war, Fälle von Rüden zu evaluieren, bei denen Harnröhrensteine unter standardisierter Epiduralanästhesie in die Harnblase zurückverlagert wurden. Material und Methode Die Daten von 83 männlichen Hunden mit Urethrolithiasis wurden hinsichtlich klinischer Symptome, Lokalisation der Harnsteine, Anzahl der Urethrolithen, Art der bildgebenden Diagnostik und des operativen Eingriffs sowie der Ergebnisse der postoperativen Röntgenkontrollen ausgewertet. Zusätzlich erfolgte eine Auswertung der bakteriologischen Urinuntersuchungen und Steinanalysen. Alle Patienten erhielten zusätzlich zu einer Allgemeinanästhesie eine standardisierte Epiduralanästhesie. Ergebnisse Mit einer Ausnahme wurden alle der 83 Rüden wegen Harnabsatzbeschwerden vorgestellt, die bei 33 Patienten chronisch waren. In 66 Fällen ließen sich röntgendichte Konkremente in der Harnröhre nachweisen, 11-mal wurde die Diagnose Urethrolithiasis mittels sonografischer Untersuchung gestellt und bei 6 Patienten führte eine Katheterisierung mit nachfolgendem Nachweis der Harnsteine in der Harnblase zur Diagnose Urethrolithiasis. Mehr als ein Drittel der Hunde wiesen zum Vorstellungszeitpunkt ausschließlich Konkremente in der Urethra auf. Bei 44 Rüden wurden 3 oder mehr Urethrasteine diagnostiziert. Bei 77 von 83 Hunden (92,7 %) gelang es, alle Harnsteine unter Epiduralanästhesie in die Harnblase zurückzuverlagern. Neun Patienten mit röntgendichten Harnsteinen wiesen bei der postoperativen radiologischen Kontrolle residuale Konkremente auf. Schlussfolgerung Für die zuverlässige radiologische Diagnostik von Harnsteinen beim Rüden muss bedacht werden, dass sich ein nicht unerheblicher Anteil ausschließlich in der Harnröhre befindet. Das Vorliegen röntgendurchlässiger Urethrasteine kann durch sonografische Untersuchung der Harnröhre evaluiert werden, die alleinige Ultraschalluntersuchung der Harnblase reicht hier nicht aus. Eine Epiduralanästhesie sollte spätestens dann in Erwägung gezogen werden, wenn Spülversuche zur Behebung der urethralen Obstruktion erfolglos bleiben. Die postoperative radiologische Kontrolle nach Laparozystotomie hinsichtlich einer vollständigen Steinentfernung ist bei röntgendichten Urolithen auf jeden Fall anzuraten.
Databáze: OpenAIRE