Evaluation zum möglichen Stellenwert der Bronchiallavagezytologie bei Erstdiagnose und Nachsorge des Lungenkarzinoms

Autor: A Grünewaldt, E. Hermann, Tof Wagner, C. Hügel
Rok vydání: 2017
Předmět:
Zdroj: Pneumologie. 71:106-110
ISSN: 1438-8790
0934-8387
DOI: 10.1055/s-0042-118054
Popis: Die bronchoalveolare Lavage [BAL] ist ein wichtiger diagnostischer Standard in der Diagnosestellung zahlreicher Lungenerkrankungen. Einen besonderen Stellenwert hat sie insbesondere bei den entzundlichen und interstitiellen Lungenparenchymerkrankungen. Fragestellung Im Rahmen der Diagnosestellung des Lungenkarzinoms ist der Zusatznutzen einer Bronchiallavage unklar. Daten zu einem moglicherweise typischen Verteilungsmuster in der Differenzialzytologie und in den Lymphozytenpopulationen in der BAL bei Lungenkrebspatienten fehlen. Insbesondere vor dem Hintergrund der mittlerweile beim nicht kleinzelligen Lungenkarzinom fest etablierten immunonkologischen Therapien, konnte es jedoch fur das Nebenwirkungsmanagement dieser Therapie von Bedeutung sein, ob Lungenkarzinome aufgrund einer Immunaktivierung ein typisches Verteilungsmuster in der BAL-Differenzialzytologie verursachen. Methodik Im Rahmen einer Hypothesen-generierenden retrospektiven Analyse untersuchten wir das Verteilungsmuster in der Differenzialzytologie der BAL von Lungenkrebspatienten im Rahmen der Erstdiagnose. Dabei wurden die BAL-Befunde von 38 Patienten im Rahmen der Erstdiagnose eines Lungenkarzinoms erfasst und ausgewertet. Ergebnis Es konnte eine Tendenz zu erhohten CD25-Lymphozytenanteilen und eine Erhohung DR-positiver Lymphozyten festgestellt werden. Beide gelten als Marker der Lymphozytenaktivierung. Ein typisches Verteilungsmuster konnte weder in der Differenzialzytologie noch in der Verteilung der Lymphozytensubpopulationen festgestellt werden. Moglicherweise konnten Untersuchungen zu microRNA-Mustern in Zukunft spezifische Veranderungen bei Lungenkrebspatienten zeigen, die dann die Diagnostik in Erstdiagnose und Nachsorge unterstutzen.
Databáze: OpenAIRE