Auswirkungen des K+-Kanalblockers Tedisamil auf Hämodynamik, Myokardischämie und neurohumorales System bei Patienten mit stabiler Angina pectoris.¶Ein Vergleich mit dem β-Blocker Atenolol

Autor: Matthias Straub, A. Miskovic, H. Pitschner, Jochen Thormann, K. Beckmann, V. Mitrovic
Rok vydání: 1999
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift für Kardiologie. 88:838-849
ISSN: 1435-1285
0300-5860
DOI: 10.1007/s003920050360
Popis: Klinische Limitationen bei der Behandlung der stabilen Angina pectoris mittels Betablocker fuhrten zur Entwicklung von alternativen frequenzsenkenden Substanzen wie beispielsweise dem K+-Kanalblocker Tedisamil, der neben antiischamischen auch antiarrhythmische Eigenschaften aufweist. In der vorliegenden Untersuchung (doppelblinder, randomisierter Gruppenvergleich) wurden die hamodynamischen, antiischamischen, metabolischen und neurohumoralen Auswirkungen von 2× 100 mg Tedisamil und 2× 50 mg Atenolol als Monotherapie bei 48 Patienten mit stabiler Angina pectoris uber einen Zeitraum von 6 Tagen verglichen. Tedisamil und Atenolol fuhrten zu einer Senkung der Herzfrequenz sowohl in Ruhe (Tag 1: –14 vs –15 min-1; p > 0,05; Tag 6: –15 vs –22 min-1; p > 0,05) als auch unter Belastung (Tag 1: –9 vs –18 min-1; p = 0,001; Tag 6: –12 vs –25 min-1; p = 0,001) bei gleichzeitiger Erhohung der Angina-pectoris-Schwelle. Das Herzzeitvolumen wurde unter beiden Substanzen sowohl in Ruhe (Tag 1: –1,01 vs –1,19 l/min; p > 0,05; Tag 6: –0,86 vs –1,01 l/min; p > 0,05) als auch unter Belastung (Tag 1: –0,82 vs –1,28 l/min; p > 0,05); Tag 6: –0,65 vs –2,68 l/min; p = 0,03) gesenkt, wobei das Schlagvolumen unverandert blieb. Der rechtsatriale Druck anderte sich nur unter Belastung mit einem Abfall unter Tedisamil (–1,7 mm Hg) und einem Anstieg unter Atenolol (+3,7 mm Hg) (p = 0,001). In der Tedisamil-Gruppe fiel der mittlere pulmonalkapillare Verschlusdruck am 6. Behandlungstag sowohl in Ruhe (–0,5 mm Hg) als auch unter Belastung (–6,9 mm Hg), zeigte jedoch unter Atenolol eine Tendenz zum Anstieg (Ruhe: +1,7 mm Hg; Belastung: +3,7 mm Hg) (p = 0,03). Eine Senkung des arteriellen Druckes zeigte sich nur unter Behandlung mit Atenolol. Wahrend die belastungsinduzierten Noradrenalin-Plasmaspiegel nach Tedisamil-Gabe gesenkt wurden (–93 pg/ml), zeigte sich unter Atenolol eine Erhohung (+172 pg/ml) (p = 0,001). Nach Tedisamil fand sich eine im Vergleich zu Atenolol signifikante Verlangerung des QTc-Intervalls (+31 vs –8 ms) 8p = 0,002) bei einem Ausgangswert von 0,408 ± 0,018 und unveranderten PQ- und QRS-Zeiten. In der vorliegenden Studie zeigte Tedisamil gunstige hamodynamische, metabolische und neurohumorale Effekte bei Patienten mit stabiler Angina pectoris. Die antiischamische Wirkung von Tedisamil, gemessen an der ST-Strecken-Senkung und der Angina-pectoris-Schwelle, ist mit der von Atenolol vergleichbar.
Databáze: OpenAIRE