Anwendung von Verfahren der digitalen Pathologie

Autor: A.-S.K. Meyer, F.E. Dallenbach, Jochen K. Lennerz, G. Lienert, Peter Möller
Rok vydání: 2012
Předmět:
Zdroj: Der Pathologe. 33:200-204
ISSN: 1432-1963
0172-8113
Popis: Die moderne Lymphomdiagnostik beruht auf einer Kombination von Morphologie, Immunhistochemie und molekularen Testverfahren. Am Beispiel eines ungewohnlichen malignen Non-Hodgkin-Lymphoms wird demonstriert, wie Verfahren der digitalen Pathologie zu dieser Konvergenz – im Sinne einer verbesserten Visualisierung – beitragen konnen. Eine Patientin stellt sich mit Exanthem und zervikaler Lymphknotenschwellung vor. Die Aufarbeitung eines Lymphknotens zeigte den Verlust der normalen histologischen Architektur mit diffuser Infiltration und vermehrten Mitosen. Die CD3/CD5-Farbungen zeigten eine atypische Anordnung und Infiltration einer T-Zell-Population, die uber ein regional dichtes, MUM1-positives plasmazellulares Infiltrat dominierte. Expandierte CD21/CD23-positive Maschenwerke follikular-dendritischer Zellen fanden sich zwischen den regressiven Follikeln und dem T-Zell-Infiltrat; CD56- und Cyclin-D1-Farbungen waren negativ. Die Quantifizierung der Ki-67-Farbung innerhalb der T-, B- und Plasma-Zell-Kompartimente mit Hilfe von Umwandlungs-, Uberlagerungs- und Analysealgorithmen wies nach, dass mehr als 60% der T-Zellen, uber 50% der Plasmazellen und nur 20% der B-Zellen proliferierten. Die PCR-Klonalitatsanalyse zeigte monoklonale Banden sowohl fur die Umlagerung des T-Zell-Rezeptorgens als auch fur die Umlagerung des Immunglobulin-Schwerkettengens. Es handelte sich um die ungewohnliche Kombination eines angioimmunoblastischen T-Zell-Lymphoms (AITL) und simultanen plasmazellularen Lymphoms. Die eingesetzten Verfahren der digitalen Pathologie konnten dazu beitragen, den ungewohnlichen morphologischen und molekularen Befund visuell zu verdeutlichen.
Databáze: OpenAIRE